In zwei Wochen wird das 35-Jahre-Jubiäum der Wiedervereinigung gefeiert – doch auch heute, Jahrzehnte nach der Wende, verschwinden nach und nach Dinge aus der DDR. Nun könnte es laut einem Bericht der „Sächsischen Zeitung“ eine bekannte Marke aus Sachsen erwischen: Die Firma Kolibri aus Bad Gottleuba hat Insolvenz angemeldet. Kennen Sie noch die Produkte des Unternehmens?
DDR-Marke Kolibri vor dem Aus: Unternehmen steckt in der Insolvenz
Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1937 gegründet, leidet laut einem Bericht der „Sächsischen Zeitung“ unter finanziellen Problemen. Die Gründe sind vielfältig. Zum einen verblasse die Marke Kolibri immer mehr, sagte Sachwalter Dr. Nils Freudenberg dem Blatt. Denn die Firma stellt vor allem Produkte für andere her – etwa Aktenordner der Marke Soennecken.
Und überhaupt ist es mit dem Büromaterial so eine Sache: Die Digitalisierung macht auch vor den Behörden nicht Halt, immer weniger Akten werden hier demnach in Ordnern abgeheftet. Laut Freudenberg hätten in der Branche deshalb schon einige Betriebe das Handtuch geworfen – jährlich gehe der Umsatz um etwa zehn Prozent zurück. Dazu kommt, dass die Gelder in Kommunen, Ländern und Bund immer knapper werden – und sie werden später beschlossen. Manche Produkte sind noch dazu aus der Mode gekommen, etwa die klassische Unterschriftenmappe.

Bis Ende November soll das Unternehmen Kolibri kostendeckend arbeiten
Die Folge für das Unternehmen: Aktuell wird weitergearbeitet, Kolibri muss sich nun mit dem eigenen Geld über Wasser halten. Zwei Mitarbeiter seien deshalb bereits gekündigt worden, schreibt die „Sächsische Zeitung“. Acht weitere Mitarbeiter sollen bis zum Ende des Jahres gehen. Vor der Insolvenz arbeiteten laut dem Bericht 29 Menschen für das Unternehmen. Das aktuelle Ziel: Bis Ende November muss Kolibri kostendeckend arbeiten – dann entscheiden die Gläubiger, ob die Firma eine Zukunft hat.