Alles wird teurer – und viele Menschen haben heute das Gefühl, dass das Geld gar nicht mehr immer zum Leben reicht. Die Lebensmittelpreise sind in den vergangenen Jahren förmlich durch die Decke gegangen. Da sehnen sich viele nach den Preisen, die es früher gab. Aber: Erinnern Sie sich eigentlich noch, was Lebensmittel zu DDR-Zeiten kosteten? Wir haben hier die XXL-Preisliste für Sie – vom Brötchen bis zur Flache Bier. Für wie viel Geld bekam man ein Brot, was kostete die Butter und wie viel Kohle verschlang eine Flasche Mineralwasser? Die große Liste der Lebensmittelpreise in der DDR.
Das Amt für Preise legte in der DDR den „Einzelhandelsverkaufspreis“ (EVP) fest
Das Zauberwort, das in der DDR die Preisgestaltung sicher machte, hieß „Einzelhandelsverkaufspreis“. Diese Bezeichnung, die als „EVP“ abgekürzt wurde, beschrieb einen Preis für ein bestimmtes Produkt im Handel, der staatlich festgelegt war. Was auch bedeutete, dass er (abgesehen von Ost-Berlin, wo manches etwas teurer war) im ganzen Land und auch meist über einen längeren Zeitraum galt. Die Preise waren auf die meisten Produkte aufgedruckt, sind noch heute auf Objekten aus der DDR zu finden – und bringen den, der sie entdeckt, ordentlich zum Staunen.

Festgelegt wurden die Preise übrigens vom Amt für Preise, das sich dafür hauptsächlich die Herstellungskosten anschaute. Gegründet wurde die Behörde vom DDR-Ministerrat im Jahr 1965 – und sie war bis zur Wende im Jahr 1990 aktiv. Wie viel ein Produkt kostete, hing dabei auch stark vom Zweck ab. Während wichtige Dinge wie etwa Grundnahrungsmittel, Bekleidung für Kinder oder Spielwaren durch staatliche Zuschüsse unterstützt und damit für die DDR-Bürger billiger wurden, als es der Herstellungspreis zugelassen hätte, wurden Luxusartikel durch Aufschläge meist teurer gemacht. Aber: Was kosteten nun die Lebensmittel in der DDR? Wir präsentieren Ihnen hier eine Preisliste mit einer Auswahl der wichtigsten Produkte.
Lebensmittel in der DDR: So viel kosteten Brötchen, Brot und Co.
Kleines Brötchen: 0,05 Mark
Große Doppelsemmel: 0,10 Mark
Ein Stück gefüllter Streuselkuchen: 0,20 Mark
Ein Stück Mohnkuchen: 0,37 Mark
Roggenmischbrot: 0,52 Mark
Weizenmischbrot: 0,62 Mark
Toastbrot: 1,00 Mark
Bautzner Senf und Co.: So viel kosteten andere Lebensmittel in der DDR
Becher Bautzner Senf: 0,37 Mark
500 g Malzkaffee: 0,50 Mark
Packung Knäckebrot: 0,55 Mark
Leberwurst (100 Gramm): 0,62 Mark
5 Kilo Kartoffeln: 0,85 Mark
500 Gramm Würfelzucker: 0,85 Mark
Flasche Ketchup aus Werder: 1,15 Mark
1 Kilo Weizenmehl: 1,00 Mark
250 g Butter: 2,40 Mark
Becher Nudossi: 3,00 Mark
Kakaopulver Trink-Fix: 8,00 Mark
Packung Kaffee „Rondo“: 8,75 Mark

Süßigkeiten der DDR: Was kosteten Schokolade, Bambina und Zitronenbonbons?
Kleine Packung Zitronenbonbons: 0,08 Mark
Packung Brausepulver: 0,10 Mark
Tafel Schokolade: 0,70 Mark
Schlager-Süßtafel: 0,80 Mark
Schoko-Produkt „Creck“: 1,00 Mark
Tafel Bambina: 2,00 Mark
Pfefferminzschokolade: 4,00 Mark
Getränke in der DDR: Das kosteten Bier, Limonade, Mineralwasser und Co.
Kleine Flasche Mineralwasser: (0,33 Liter) 0,12 Mark
Kleine Brause (0,33 Liter): 0,21 Mark
Tüte Milch: 0,34 Mark
Flasche Club-Cola (0,33 Liter): 0,42 Mark
Flasche helles Bier (0,33 Liter): 0,48 Mark
Flasche Vita Cola (0,5 Liter): 0,50 Mark
Flasche Pils: 0,61 Mark
Flasche Trinkbranntwein für Bergarbeiter: 0,80 Mark
Flasche Goldbrand: 14,50 Mark
Flasche Nordhäuser Doppelkorn: 17,60 Mark
Die Preise hören sich sehr günstig an – allerdings gehört zur Wahrheit auch, dass der Verdient zur damaligen Zeit natürlich ein anderer war. Laut Statistik lag der durchschnittliche Lohn in der DDR bei 555 DDR-Mark im Jahr 1960, stieg in den darauffolgenden Jahren weiter an. Im Jahr 1985 lag er bei 1130 DDR-Mark, zum Mauerfall bei 1300 DDR-Mark. Zum Vergleich: Das vom Statistischen Bundesamt erhobene Durchschnittsgehalt in Deutschland lag 2024 im Median bei 52.159 Euro. Das ergibt bei einer ledigen Person mit der Steuerklasse 1 ein Netto-Gehalt von rund 2775 Euro im Monat. Im Median bedeutet, dass dieser Wert jener ist, der exakt in der Mitte aller WErte liegt. Das heißt, dass genau so viele Menschen ein niedrigeres Gehalt haben wie ein höheres.
Erinnern Sie sich noch an bestimmte Preise in der DDR? Welche Waren und Beträge sind Ihnen im Gedächtnis geblieben - und was haben Sie besonders gern eingekauft? Schicken Sie uns Ihre Erinnerungen per Mail an wirvonhier@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!