DDR-Vizeminister

Ehemaliger DDR-Generaloberst Fritz Streletz ist tot

Bis 1989 hatte Streletz als Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung und als Chef des Hauptstabes der DDR das Sagen. Auch nach dem Ende der DDR meldete er sich zu Wort.

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Fritz Streletz.
Fritz Streletz.Sabine Gudath/imago

Der einstige Spitzenmilitär der DDR, Fritz Streletz, ist tot. Die „Berliner Zeitung“ erfuhr dies exklusiv aus seinem Umfeld. Streletz war eine zentrale Figur in der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR und bekleidete bis 1989 die Position des Stellvertreters des Ministers für Nationale Verteidigung sowie des Chefs des Hauptstabes.

Seine militärische Laufbahn begann nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR-Volkspolizei, wo er sich schnell hocharbeitete. 1964 wurde er zum Generalmajor ernannt, übernahm später leitende Funktionen in der operativen Verwaltung der NVA und stieg 1979 zum Stellvertreter des Verteidigungsministers auf.

Streletz war auch Buchautor

Schließlich erreichte er den Rang eines Generalobersts. Besonders brisant: Im April 1989 übermittelte er als amtierender Verteidigungsminister den führenden Militärs die Weisung Erich Honeckers, dass „nicht auf fliehende Menschen geschossen werden“ dürfe.

Streletz, geboren 1926 im heutigen Polen (damals Oberschlesien), war nicht nur ein hochrangiger Militär, sondern auch Autor. Gemeinsam mit dem ehemaligen Verteidigungsminister Heinz Keßler veröffentlichte er 2011 das Buch „Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben“, in dem er seine Sicht auf die DDR-Geschichte darlegte. ■