Das Fernsehen machte ihn berühmt

DDR-Klassiker: Kennen Sie noch Pan Tau? So erging es dem TV-Star nach dem Erfolg

Otto Šimánek spielte den stummen Zauberer jahrelang, wurde damit weltweit bekannt. Seinen letzten großen Auftritt in der Rolle hatte er 1990.

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Otto Šimánek wurde in seiner Rolle als Pan Tau nicht nur in der DDR, sondern auf der ganzen Welt bekannt. Doch wie erging es ihm nach dem Erfolg?
Otto Šimánek wurde in seiner Rolle als Pan Tau nicht nur in der DDR, sondern auf der ganzen Welt bekannt. Doch wie erging es ihm nach dem Erfolg?United Archives/imago

Seine Auftritte ließen Kinderherzen höher schlagen und brachten auch Erwachsene zum Schmunzeln – doch heute scheint diese wunderbare Märchenfigur, die auch im DDR-Fernsehen die Zuschauer verzückte, beinahe vergessen zu sein. Oder kennen Sie noch Pan Tau? Viele Menschen, die im Osten aufwuchsen und regelmäßig in die Flimmerkiste guckten, werden sich an den Außerirdischen mit Schirm, Charme und Melone noch erinnern können. Schauspieler Otto Šimánek aus Tschechien verkörperte den Zauberer mit der Nelke im Knopfloch jahrelang – aber wie erging es dem Star aus „Pan Tau“ eigentlich nach dem großen Erfolg?

Pan Tau mit Otto Šimánek lief ab 1973 im DDR-Fernsehen – und hatte viele Fans

Die Serie „Pan Tau“ lief im Fernsehen der DDR erstmals am 5. August 1973 über die Mattscheiben, damals unter dem Titel „Die Abenteuer des Herrn Tau“ - drei Jahre später als im Westen, wo die Sendung schon 1970 über die TV-Geräte flimmerte. Viele, die damals zuschauten, können sich an die Titel-Figur Pan Tau sicherlich noch gut erinnern. Die Produktion drehte sich um einen immer freundlich lächelnden Herren im Anzug, der Melone und Regenschirm trägt und eine weiße Nelke im Knopfloch hat. Allerdings ist er kein Mensch, sondern stammt von einem anderen Planeten – von dort flog er mit einem Raketen-Gefährt zur Erde.

In Pan Tau - Der Film kehrte Otto Šimánek später noch einmal zurück.
In Pan Tau - Der Film kehrte Otto Šimánek später noch einmal zurück.United Archives/imago

Das Besondere an Pan Tau: Er hat magische Kräfte. Er kann etwa Dinge erscheinen lassen, sich selbst und auch sein Propeller-Gefährt verkleinern und in Sekunden zu fernen Orten reisen. Dafür braucht er keinen Zauberspruch – in den erste 28 Folgen, die es von Pan Tau gab, sprach er sowieso kein Wort. Stattdessen trommelte er einen kurzen Rhythmus auf seinen Hut, strich dann an der Hutkrempe entlang. Und bezauberte mit seiner magischen Melone kleine und große Zuschauer vor den Fernsehbildschirmen. Insgesamt wurden von „Die Abenteuer des Herrn Tau“ 33 Folgen produziert und ausgestrahlt. 1988 folgte dann noch „Pau Tau – Der Film“.

Für Schauspieler Otto Šimánek war die Rolle als Zauberer Pan Tau übrigens der große Durchbruch: Der tschechische Schauspieler, der unter anderem zum Ensemble des Prager Stadttheaters gehörte, spielte sich als Pan Tau in die Herzen der Zuschauer, war aber auch fernab davon in etlichen Rollen zu sehen. So spielte er unter anderem in „Die Märchenbraut“ mit, war in „Luzie, der Schrecken der Straße“ zu sehen – und übernahm eine Rolle in „Die Tintenfische aus dem zweiten Stock“. Rund 130 Film- und Fernsehproduktionen haben einen Platz in seinem Lebenslauf gefunden.

Pan Tau konnte zaubern - und sicherte sich mit seinen Fähigkeiten einen festen Platz im Herzen vieler Fernsehzuschauer in der DDR.
Pan Tau konnte zaubern - und sicherte sich mit seinen Fähigkeiten einen festen Platz im Herzen vieler Fernsehzuschauer in der DDR.United Archives/imago

Seinen letzten großen Auftritt als Pan Tau hatte Otto Šimánek 1990

Seinen letzten großen Auftritt hatte Otto Šimánek aber an einer ganz anderen Stelle: Als Pan Tau trat er 1990 im Musikvideo zum Song „Du bist überall“ von Sängerin Nena auf. „Pan Tau hat mich als Kind aufgefangen“, sagte die Sängerin gegenüber „Planet Interview“. Es war genau die Funktion, die die Figur des Pan Tau erfüllen sollte: Er sollte den Wunsch von Kinder, einen unsichtbaren und hilfreichen Begleiter an ihrer Seite zu haben, erfüllen. Otto Šimánek starb am 8. Mai 1992 im Alter von 67 Jahren unerwartet an den Folgen einer Krebserkrankung. ■