In der DDR war vieles knapp – Autos, Bananen, Meinungsfreiheit. Aber eines gab es reichlich: Witze. Der Humor war die Geheimwaffe der Ostdeutschen gegen Planwirtschaft, Überwachung und staatliche Bevormundung. Mit einem scharfen Sinn für Ironie brachten sie die Absurditäten des Systems auf den Punkt. Ob der Trabant, der „fährt, wenn er will“, die Stasi, die überall ihre Ohren hatte, oder die ewig unerfüllten Versprechen der Fünfjahrespläne: Die Witze aus der DDR sind zeitlose Klassiker. Sie zeigen, wie die Menschen in einem strengen System ihre Lebensfreude bewahrten und sich das Lachen nicht verbieten ließen – auch wenn das manchmal riskant war. Wir haben fünf der lustigsten Witze aus dem Arbeiter- und Bauernstaat für Sie zusammengestellt. Tauchen Sie ein in eine Welt, in der Humor nicht nur Spaß machte, sondern auch ein bisschen Mut erforderte. Und vor allem: Lachen Sie mit!
Soldaten an der Grenze und Honecker in der Grundschule: Geniale Witze aus der DDR!
Zwei Grenzsoldaten sind an der Berliner Mauer gemeinsam auf Streife. Plötzlich fragt der eine den anderen: „Was würdest du eigentlich tun, wenn ich losrennen und über die Mauer abhauen würde?“ Der andere überlegt kurz. „Ich würde sofort schießen, natürlich. Und was würdest du tun?“ Antwortet sein Kollege: „Ich würde vor Schreck erstarren.“ Darauf der andere Grenzsoldat: „Das hört sich gut an. Dann erstarre – ich renne zuerst!“
Ein Kunde kommt in der DDR zu einem Fleischer. Er geht zum Mitarbeiter an der Theke. „Guten Tag, haben Sie Kalbfleisch?“ Der Fleischer antwortet: „Haben wir nicht …!“ Der Kunde: „Haben Sie denn Schweinefleisch?“ – „Haben wir nicht …!“ Der Kunde versucht es weiter. „Haben Sie Hühnerfleisch?“ – „Haben wir nicht …!“ – „Haben Sie denn Wurst?“ – „Haben wir nicht …!“ Dem Kunden wird es langsam zu bunt. „Was haben Sie denn dann?“ Der Fleischer: „Bis 18.30 Uhr geöffnet!“
Ein Banker aus den USA ist beim Finanzminister der DDR zum Gast. In dessen Büro liegen Goldbarren – aufgeschichtet zu hohen Türmen. Der Banker kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Bei uns ist Gold das wertvollste Gut! Wir verschließen es in geheimen Tresoren, geschützt durch unüberwindbare Betonmauern – und umgeben von Schutzanlagen mit Wachposten, Minen und Stacheldraht. Außerdem lassen wir es von Soldaten und Hunden bewachen!“ Der Finanzminister lächelt. „Sehen Sie, Kollege, das ist eben der Unterschied zwischen den USA und der DDR. Bei uns sind die Menschen das wertvollste Gut!“

Der Lehrer in einer DDR-Grundschule soll die Schüler auf einen Besuch von Erich Honecker vorbereiten. „Na, Kinder, wer kann denn zur Begrüßung ein schönes Gedicht aufsagen, wenn der Herr Honecker uns besuchen kommt?“, fragt er. Der kleine Paul meldet sich. „Herr Lehrer, ich kenne eins: Unsere Katz hat Junge bekommen, sechs an der Zahl, fünf sind Kommunisten, eins ist noch neutral.“ Der Lehrer staunt. „Prima, dieses Gedicht sagst du dann auf!“ Als Erich Honecker zu Besuch kommt, fragt er: „Kinder, wer kann mir denn ein Gedicht aufsagen?“ Paul tritt vor. „Unsere Katz hat Junge bekommen, sechs an der Zahl, fünf sind schon im Westen, eins ist nicht normal.“ Der Lehrer ist entsetzt. „Aber Paul, vor ein paar Tagen klang das Gedicht ja noch ganz anders!“ Antwortet Paul: „Da waren die Kätzchen auch gerade erst geboren und noch blind!“
Ein hoher SED-Funktionär fährt mit der Straßenbahn. Während der Fahrt tritt er aus Versehen einer alten Dame auf den Fuß. Sie erschreckt sich, holt aus und gibt dem SED-Mann eine schallende Ohrfeige. Plötzlich stehen mehrere andere Fahrgäste auf, kommen zu dem Mann und geben ihm ebenfalls Ohrfeigen. Die ältere Dame ist irritiert. „Ist der Flegel Ihnen etwa auch auf den Fuß getreten?“, fragt sie. Antwortet einer der Beteiligten: „Ach deshalb haben Sie zugelangt? Wir dachten, es geht endlich los …“
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