Lieferengpässe, Material nicht da, es kann nicht gearbeitet werden! Wer von so etwas heute in unserer Stadt hört und im Osten Berlins aufgewachsen ist, wird gleich an DDR-Zeiten erinnert. Da passierte es oft, dass in den volkseigenen Betrieben die Produktion auf der Strecke blieb, weil es mit der Materialanlieferung wieder einmal nicht klappte. So etwas gibt es heute nicht mehr? Na, dann lesen Sie einmal, warum die BVG ihre wichtige U5-Sanierung verschieben muss, die am 30. Juni starten sollte.
Es ist schon ärgerlich. Da planen die Berliner Verkehrsbetriebe vor einem Jahr die Sanierung der Gleise zwischen den U-Bahnhöfen Tierpark und Friedrichsfelde, organisieren einen Schienenersatzverkehr auf diesem Teil der Linie U5.
Alles steht bereit, auch die Baufirmen könnten anrücken, um am kommenden Montag im Untergrund mit den Arbeiten loszulegen, die bis zum 31. August dauern sollten. Nicht zu vergessen, dass sich auch die Berliner auf die Pendelei zwischen Biesdorf-Süd und Frankfurter Allee einstellen mussten.
Und dann passiert das! Die mit viel Aufwand und lange vorab geplante wichtige Sanierung auf diesem Teil der U5 wird nun von der BVG abgeblasen. Die Verkehrsbetriebe trifft jedoch keine Schuld.
Der Grund ist ein ganz anderer: Drei Werktage vor Beginn der Bauarbeiten erhält die BVG einen Anruf von einem Unternehmen mit der Ansage: Sorry, wir können die Weichen nicht liefern, die ihr für die U5-Sanierung braucht! So eine kurzfristige Absage vor einer großen Baumaßnahme ist schon mega-ärgerlich! So hört man das auch aus der BVG-Chefetage.
BVG-Gleisarbeiten an der U5: Die Absage kann teuer werden
Vor allem, weil die Absage der Bauarbeiten wegen der Lieferverzögerung bei den benötigten Weichen auch noch zusätzliche Kosten verursachen können. Bei der BVG beziehungsweise bei den Baufirmen, denen man jetzt absagen muss. So etwas kann teuer werden.

Dazu kommen auch Subunternehmen, die schon die Ersatzbusse für den Pendelverkehr in Bereitschaft hatten. 30 Gelenkbusse sollten im Pendelverkehr während der Streckensanierung fahren. Denn auf der U5 sind täglich über 226.000 Fahrgäste unterwegs. Nun kommt die Absage.
Im Hintergrund laufen nun intensive Abstimmungen mit allen beteiligten Stellen, wann die vorgesehenen Baumaßnahmen nun umgesetzt werden können, so eine BVG-Sprecherin. Vor allem stellt sich die Frage, wann die Weichen in Berlin ankommen werden. Unklar ist auch, warum die Bauteile nicht geliefert werden konnten.