Es gibt kaum jemanden, der sich wirklich die DDR zurückwünscht. Ich schon gar nicht. Nein, man darf nicht vergessen, was in diesem Land politisch geschah, dessen Machthaber ihr Volk durch die Stasi bespitzelte, Andersdenkende verfolgte und einsperrte. Vergessen darf man auch nicht die vielen Menschen, die sich nach Freiheit sehnten und versuchten aus dem Land zu fliehen, und dann an der Mauer erschossen wurden.
Demütigung gegenüber dem Osten: Akzeptiert die Erinnerungen aus dem DDR-Leben!
Auf der anderen Seite hatten die Ostdeutschen ein Leben in der DDR, an das sie sich heute noch gerne zurückerinnern. Dazugehörten Ausflüge ins Sport- und Erholungszentrum (SEZ) oder auch Besuche im Jahnstadion. Diese Erinnerungen aus dem DDR-Leben, egal wie man dazu steht mag, müssen akzeptiert werden.
Doch der Senat tritt genau diese Gefühle und die Vergangenheit der Ostdeutschen mit Füßen, wenn Verantwortliche ausgerechnet am 7. Oktober 2024 das große Stadion im Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark abreißen lassen wollen – am Gründungstag der DDR, der sich in diesem Jahr zum 75. Mal jährt. Das darf man schon als Demütigung gegenüber dem Osten werten.
Jahnstadion-Abriss am 7. Oktober: Das ist kein Zufall
Nun gut, es stand schon lange fest, dass im Herbst 2024 die Abrissarbeiten losgehen sollten. Aber ausgerechnet am 7. Oktober? Sicher, der Tag ist ein Montag, Wochenanfang – irgendwann muss man ja loslegen. Doch an einen Zufall mag ich da nicht glauben.
Es hätte doch wenigstens ein paar Leuten bei der Abrissplanung auffallen müssen, was für ein historischer Tag dies ist. Dass es noch nicht einmal von den dafür verantwortlichen Politikern bemerkt wurde, zeugt von ihrer maßlosen Gewichtsvergessenheit.