In Berlin registrierte die Polizei im jetzt ablaufenden Jahr weniger Gewalttaten, dafür gab es aber einen erhöhten Anteil ausländischer Verdächtiger. Das sagt Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel in einer ersten Auswertung für 2025. In der Hauptstadt bleibt auch der Anteil von Kindern und Jugendlichen bei Gewalttaten nach Angaben der Polizeipräsidentin auffällig hoch.
„Bei den Gewalttaten insgesamt sehen wir tendenziell im Jahr 2025 einen leichten Rückgang. Bei den Kindern und Jugendlichen bleibt es aber ungefähr auf dem Niveau aus 2024, als etwa 8 Prozent der Gewalttaten von Kindern und 14 Prozent von Jugendlichen verübt wurden“, sagt Slowik Meisel der dpa.
Nichtdeutsche junge Menschen sind besonders oft Täter
Sie spricht von einem anhaltend hohen und besorgniserregenden Anteil junger Tatverdächtiger. Viele Taten würden im öffentlichen Raum passieren, oft ausgelöst durch Streit in Gruppen.
Die endgültigen Zahlen für 2025 werden erst im Frühjahr veröffentlicht. 2024 registrierte die Polizei rund 48.000 Körperverletzungen. Etwa 33.000 mutmaßliche Täter wurden ermittelt, darunter 2636 Jugendliche und 1963 Kinder unter 14 Jahren. 3482 angezeigte Straftaten standen im Zusammenhang mit Messern. Von den 4528 mutmaßlichen Tätern war jeder Dritte jünger als 21 Jahre.
Beim Thema Messerkriminalität sieht Slowik Meisel vor allem junge Männer im Fokus. „Und was sich auch zeigt – und das meine ich ausdrücklich weder als Stigmatisierung noch, um negative populistische Haltungen zu unterstützen, sondern als Grundlage für Prävention und Jugend- und Sozialarbeit –, dass wir nach wie vor bei Gewalttaten einen deutlich höheren Anteil nichtdeutscher junger Menschen im Vergleich zu deutschen Kindern und Jugendlichen sehen.“ Das betreffe alle Altersgruppen.

Für die Polizei sei diese Erkenntnis wichtig, um Prävention gezielter auszurichten. Kulturelle Unterschiede, Lebensbedingungen oder Gewalterfahrungen könnten eine Rolle spielen.
Neues Präventivprogramm an Schulen: „Stark ohne Klinge“
An Oberschulen setzt die Polizei verstärkt auf Aufklärung. Ein neues Programm heißt „Stark ohne Klinge“. Viele junge Männer glaubten, ein Messer zur Selbstverteidigung zu brauchen. „Wir wollen mit dem Programm deutlich machen, dass das nicht ein Mittel zur Selbstverteidigung ist, sondern lebensgefährlich.“


