Der Untergrund Berlins ist voller gefährlicher Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg – und nun ist es schon wieder passiert: Bei Bauarbeiten wurde am Dienstagabend in Schmargendorf eine 100 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entdeckt. Am Donnerstag wurde der Blindgänger erfolgreich entschärft. Für die Menschen im Umkreis bedeutete das: Sie mussten ihre ihre Wohnungen verlassen und in Notunterkünfte ziehen. Wie lief es im Sprerrkreis? Hier gibt es alle Infos zur Bombenentschärfung in Schmargendorf.
15:05 Uhr: Das war's! Alle Sperrungen sind aufgehoben
Alle Sperrungen sind aufgehoben, und die Weltkriegsbombe wird abtransportiert, das teilt die Polizei auf X mit! Zudem gibt es Dank für die unterstützenden Kräfte und die Geduld der Anwohner.
Das war's.
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) April 4, 2024
Alle Sperrungen sind aufgehoben, und die #Weltkriegsbombe wird abtransportiert.#Danke nochmal an alle unterstützenden Kräfte und an Sie für Ihre Geduld.#LastTweet #Schmargendorf #b0404 pic.twitter.com/LLxkaiJcWI
12.25 Uhr: 80 Prozent der Evakuierung abgeschlossen
Die Polizei teilt auf X einen kurzen Zwischenstand mit: „Die Evakuierung ist zu etwa zu 80 Prozent abgeschlossen“. 114 Mal waren bislang Krankentransporter im Einsatz. Die Berliner Feuerwehr teilt auf X mit, dass sie gemeinsam mit den Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz Berlin, Berliner Malteser und ASB in Berlin sowie vielen anderen Organisationen und Behörden im Einsatz ist, um die Entschärfung der Weltkriegsbombe in Schmargendorf zu begleiten.
11.40 Uhr: Evakuierung des Sperrkreises soll bis Mittag abgeschlossen sein
Laut der Verkehrsinformationszentrale gehen die Behörden davon aus, dass die Evakuierung der Anwohner in Schmargendorf bis zum Mittag abgeschlossen sein wird. Danach wird mit der Entschärfung begonnen.
11.22 Uhr: Polizei Berlin mit 300 Beamten vor Ort
Die Berliner Polizei ist mit 300 Polizisten an der Evakuierung und der Sicherung des Sperrkreises beteiligt. Zudem dankte sie dem Bezirksamt, der Berliner Feuerwehr, dem DRK, den Maltesern, dem THW, dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, der BVG, der S-Bahn und der Bundespolizei für die Unterstützung.

11.05 Uhr: Polizei ruft Bewohner mit Lautsprecherwagen zum Verlassen der Häuser auf
Mit Lautsprecherdurchsagen macht die Polizei auf die Evakuierung aufmerksam und fordert die Bewohner auf, den Sperrbezirk zu verlassen. „Meine Kollegen werden zusätzlich die Häuser betreten, um den Sicherheitsabstand zu kontrollieren“, kündigt die von einem Polizisten gesprochene Ansage an.
Unsere #TEE unterstützt die Evakuierungsmaßnahmen im #Sperrkreis mit Lautsprecherdurchsagen.
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) April 4, 2024
Bitte folgen Sie den Anweisungen unserer Einsatzkräfte, damit unsere Entschärfer zeitnah mit ihrer Arbeit beginnen können.#b0404#Weltkriegsbombe #Schmargendorf pic.twitter.com/q0IN9gpPyb
10.57 Uhr: Betroffene sollen Notfallhotline für Entschärfung anrufen
Die Polizei bittet Anwohner, die von der Evakuierung betroffen sind und ihre Wohnung nicht selbstständig verlassen können, nicht den Notruf oder das DRK anzurufen. Für diese Fälle gibt es eine spezielle Hotline. Sie ist unter 030/9029-13778 zu erreichen.

10.51 Uhr: Rotes Kreuz serviert Rindergulasch
Das Deutsche Rote Kreuz, das die Evakuierten in der Werner-Ruhemann-Sporthalle versorgt, kocht heute Rindergulasch in der eigenen Gulaschkanone. Auch Tee und Wasser bieten die Mitarbeiter den Wartenden. Die Rotkreuzler sind insgesamt mit 20 Helfern vor Ort. Für die ist der heutige Einsatz reinste Routine. Für viele Anwohner hingegen nicht.
10.46 Uhr: Demenz-WG darf bleiben
Eine Senioren-WG mit dementen älteren Menschen hat Glück. Die Bewohner liegen mit ihrer WG ganz knapp außerhalb des Sperrkreises und müssen daher nicht in die Sporthalle. Das ist auch für ihre Betreuer eine Erleichterung, wie Kirsten Grobe-Prieß vom Bezirksamt bestätigt.
10.25 Uhr: Deutsches Rotes Kreuz registriert die Evakuierten in Schmargendorf
An der Werner-Ruhemann-Sporthalle herrscht schon Betriebsamkeit. Allerdings weniger als bei der letzten Evakuierung am 21. Februar diesen Jahres, als die letzte Weltkriegsbombe gefunden wurde. Dennoch sind viele Menschen dort – derzeit um die 40. Derzeit registriert das Deutsche Rote Kreuz die Ankommenden. Das Rote Kreuz bietet zudem Essen an. Viele der Menschen sind mit Hund vor Ort. Die Stimmung ist gelassen, berichtet unsere Reporterin.

9.55 Uhr: Anwohner Lothar fährt mit Banane und Schlüsseln zur Sporthalle
Der KURIER trifft auf Anwohner Lothar Reineke (87). Er ist mit seiner Frau, dem Enkelkind und dem Cityshopper auf dem Weg zur Werner-Ruhemann-Sporthalle, wo sich Anwohner während der Entschärfung aufhalten können. Er wohnt in der Schlange. Für ihn ist es schon die zweite Evakuierung. Reineke hat nur das Nötigste dabei – eine Banane und seine Schlüssel.

9.38 Uhr: Kampfmittelräumdienst ist in Schmargendorf vor Ort
Nun ist auch der Kampfmittelräumdienst vor Ort. Die Beamten untersuchen nochmal das Gelände und inspizieren die Weltkriegsbombe in Schmargendorf, knien sich dafür neben die Baggerschaufel, die die Bombe derzeit schützt. Sie beraten sich auch mit Kollegen. Die Evakuierungsarbeiten beginnen. Die Stimmung ist gelassen.
9.00 Uhr: Bombe wird entschärft, 6700 Menschen müssen ihre Häuser verlassen
Schon am Mittwochabend wurde die Bombe in Schmargendorf entdeckt. „Gegen 18 Uhr wurde bekannt, dass Bauarbeiter einen Blindgänger bei Erdarbeiten auf einer Baustelle in der Mecklenburgischen Straße entdeckt hatten“, teilte die Berliner Polizei mit. „Da von der Bombe keine unmittelbare Gefahr ausging, entschieden sich Kriminaltechniker der Polizei die Entschärfung auf morgen zu terminieren.“ Der Fundort sei abgesperrt wurden, werde von Einsatzkräften der Polizei rund um die Uhr bewacht.

Am Donnerstag soll der Blindgänger nun entschärft werden. „Aus Sicherheitsgründen wird ein Sperrkreis im Radius von 500 Metern um den Fundort errichtet“, heißt es in einer Mitteilung. Insgesamt seien rund 6700 Menschen betroffen – sie sollen sich ab 8 Uhr am Morgen in eine von mehreren Noteinkünften begeben.
Dafür werden die Werner-Ruhemann-Sporthalle in der Forckenbeckstraße 37 in 14199 Berlin und die Horst-Käsler-Sporthalle in der Fritz-Wildung-Straße 9 in 14199 Berlin zur Verfügung gestellt. „Ebenfalls betroffen sind vier Kindertagesstätten und 34 Wohnblöcke. Nach Abschluss der Evakuierungsmaßnahmen und Errichtung von Verkehrssperren soll mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden“, so die Polizei.
Guten Morgen!
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) April 4, 2024
Heute soll eine #Weltkriegsbombe in #Schmargendorf entschärft werden. Verlassen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit den #Sperrkreis bis 9:30 Uhr. Erst wenn der Sperrkreis komplett evakuiert ist, kann mit der Entschärfung begonnen werden.
Straßenverzeichnis:… https://t.co/On8tWOh2IR pic.twitter.com/00jR4jceTN

8:45 Uhr: Diese Straßen sind von der Entschärfung der Bombe betroffen
- Mecklenburgische Straße
- Rudolstädter Straße
- Ermslebener Weg
- Kahlstraße
- Barstraße
- Brabanter Straße
- Aachener Straße
- Heidelberger Platz
- Hanauer Straße
- Triberger Straße
- Siegburger Straße
- Hohensteiner Straße
- Aßmannshauser Straße
- Nauheimer Straße
- Homburger Straße
- Johannisberger Straße
- Binger Straße
- Schlangenbader Straße
- Rudolf-Mosse-Straße
- Forckenbeckstraße
- Falkensteiner Straße
- Kleingartenkolonie
- Rheingau
- Rosenweg
- Alt-Rheingau
- Akazienweg
8.45 Uhr: Bombe hat Auswirkungen auf Autobahnverkehr
Auch auf die Autobahn A100 hat die Entschärfung der Bombe Auswirkungen. „Die A100 (Hauptfahrbahn wird in beiden Richtungen zwischen der AS Schmargendorf und der AS Detmolder Straße) voraussichtlich am Nachmittag für den Zeitraum der Sprengung gesperrt“, heißt es. Außerdem sind diverse Auf- und Abfahrten sowie verschiedene Verbindungsfahrbahnen dicht. Die komplette Liste der gesperrten Autobahnteile steht auf der Website der Verkehrsinformationszentrale Berlin zur Verfügung.