Es sollte ein besinnlicher Heiligabend in Berlin sein, doch in Spandau wurde die stille Nacht plötzlich laut – und das nicht etwa wegen übermütiger Festtagsfeiern. Gegen 21.30 Uhr meldeten Anwohner „schussartige Geräusche“ in der Nonnendammallee, genau vor einem beliebten Grillrestaurant. Was die Polizei vor Ort vorfand, ließ nicht nur die Ermittler, sondern auch die Nachbarschaft erschaudern: mindestens sechs Patronenhülsen auf dem Bürgersteig und durchlöcherte Fensterscheiben.
Das Restaurant war am Abend des Vorfalls wegen des Weihnachtsfests geschlossen. Wären Gäste anwesend gewesen, hätten die Attacke möglicherweise tödlich enden können. Hat das besinnliche Weihnachtsfest in diesem Fall also Leben gerettet?
In Spandau: „Warnschüsse“ und mysteriöse Hintergründe
Nach ersten Ermittlungen deutete vieles darauf hin, dass es sich um sogenannte „Warnschüsse“ handelt. Im kriminellen Milieu gelten solche Einschüchterungsaktionen als Drohung – sei es, um Schutzgeldforderungen Nachdruck zu gewähren oder um Geschäftsinhaber zur Aufgabe zu zwingen. Was genau hinter diesem Angriff steckt und ob der Betreiber des Grillrestaurants ins Visier der Täter geraten ist, bleibt derzeit aber noch unklar.
Ein Anwohner, der anonym bleiben möchte, äußerte sich gegenüber dem KURIER-Reporter vor Ort: „Ich wusste, dass denen das passieren wird.“ Es laufe in der Gegend so einiges ab, von dem die meisten nichts mitbekämen.
