Großprotest in Berlin geplant

Alle Infos: Was treiben die Klima-Kleber aktuell?

In Berlin war es, bis auf die Farbattacke auf das Brandenburger Tor, zuletzt ruhig um die Letzte Generation. Wo stecken die Aktivisten momentan?

Author - Sharone Treskow
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Die Letzte Generation störte am Wochenende den Ski-Weltcup in Österreich.
Die Letzte Generation störte am Wochenende den Ski-Weltcup in Österreich.Piermarco Tacca/AP/dpa

Ganz klar: In der Hauptstadt hat man in den vergangenen Tagen so wenige orange Warnwesten gesehen wie seit langem nicht! Gemeint sind die Aktivisten der Letzten Generation, die seit September fast täglich mit ihren Klebe-Blockaden den Berliner Straßenverkehr lahmgelegt hatten.

Zwar haben zwei Aktivistinnen vergangene Woche zum wiederholten Mal das Brandenburger Tor mit oranger Farbe bemalt und so viele Berliner verärgert. Doch abgesehen davon ist es relativ ruhig um die Klima-Kleber. Verdächtig ruhig! Zwar vermisst die Störenfriede wohl kaum jemand, trotzdem fragt man sich, warum sie so plötzlich aufgehört haben, sich auf Berlins Straßen zu kleben – und wo sie stecken. Hier eine Zusammenfassung ihrer jüngsten Aktivitäten:

Letzte Generation störte Ski-Cup in Österreich

Die Aktivisten der Letzten Generation wurden abgeführt, nachdem sie im Zielbereich orange Farbe versprüht haben.
Die Aktivisten der Letzten Generation wurden abgeführt, nachdem sie im Zielbereich orange Farbe versprüht haben.Piermarco Tacca/AP/dpa

Die Klimaaktivisten haben nach dem Berlin-Marathon das nächste Sport-Event gestört! Die Letzte Generation tauchte am vergangenen Samstag beim Weltcup-Slalom der Herren in Gurgl auf: Als noch fünf Rennläufer am Starthäuschen warteten, kam es plötzlich zu einer Unterbrechung: Mehrere Aktivisten stürmten den Zielbereich, verteilten oranges Farbpulver auf dem Schnee und hielten Spruchbänder mit der Aufschrift „Hört auf den Klimarat!“ in die Kameras.

Mit ihrer Aktion brachten die Klima-Kleber die Ski-Community gegen sich auf. Ski-Superstar Henrik Kristoffersen schimpfte im norwegischen Rundfunk NRK: „Verdammte Idioten! Die zerstören das Rennen.“ Und weiter: „Solche Leute wollen wir hier nicht haben. Das sollte Konsequenzen haben“, forderte Kristoffersen und nannte die Aktion „respektlos“ und „abscheulich“. „Mir wird schlecht, wenn ich an sie denke“, ätzte er.

Hier blockieren die Klima-Kleber aktuell den Verkehr

Die Letzte Generation ist aktuell vermehrt in Österreich unterwegs.
Die Letzte Generation ist aktuell vermehrt in Österreich unterwegs.Andreas Stroh/Imago

Während die Berliner Autofahrer und Polizisten gerade mal eine Verschnaufpause bekommen, ist die Letzte Generation in anderen Städten aktiv. An diesem Dienstag treiben die Klima-Kleber beispielsweise ihr Unwesen in Krefeld: In der Moerser Straße Ecke Europaring haben sich insgesamt sieben Umweltaktivisten am Straßenbelag festgeklebt.

Auch aus Wien gibt es am Dienstag eine Meldung: Klima-Kleber blockierten hier die Reichsbrücke, die Westeinfahrt, den Matzleinsdorfer Platz und den Franz-Josefs-Kai. Laut Angaben der Klimagruppe waren mehr als 70 Personen an den Protesten beteiligt.

Am Samstag demonstrierten etwa 80 Aktivisten der Letzten Generation mit Schildern und Plakaten in der Heidelberger Hauptstraße. Parallel lief eine Sitzblockade in der Innenstadt.

Letzte Generation demonstriert am Samstag wieder groß in Berlin

Nachdem sie vergangene Woche erneut das Brandenburger Tor beschmiert haben, planen die Klimaaktivisten diesen Samstag ganz in der Nähe eine Massenbesetzung der Straße des 17. Juni.
Nachdem sie vergangene Woche erneut das Brandenburger Tor beschmiert haben, planen die Klimaaktivisten diesen Samstag ganz in der Nähe eine Massenbesetzung der Straße des 17. Juni.dpa

Doch spätestens am Samstag ist die Klima-Kleber-Pause für Berlin vorbei! Denn die Letzte Generation hat schon seit längerem einen XXL-Protest angekündigt: Am 15. November findet wieder eine Massenbesetzung der Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Großer Stern statt. Ab 12 Uhr werden Autofahrer das Gebiet umfahren müssen. 

Letztes Mal ließ die Berliner Polizei den Protest eine Zeit lang in einem bestimmten Abschnitt zu – bis die Aktivisten anfingen, sich außerhalb des festgelegten Bereichs festzukleben. Daraufhin wurde ihre Demonstration von der Polizei aufgelöst. ■