Und, wie war der Urlaub? Die Frage flirrt in diesen Tagen durch Büros und Pausenräume. An diesem Montag beginnt die Schule in Berlin wieder. Nicht wenige Eltern sehnen sich nach sechs Wochen Ferienspaß wieder nach den Routinen des Alltags. Sie müssen oft erst einmal tief durchatmen, bevor sie auf die Frage antworten.
Man will ja keinesfalls herumheulen, aber Urlaub mit Kindern ist nun mal anders entspannend als selbstbestimmtes Flanieren durch pittoreske Altstädte oder Solo-Gammeln am Strand.
Einer kotzt immer: keine Entspannung im Urlaub
Den Jackpot in Sachen Urlaub mit Kind zog in diesem Sommer eine Freundin. Alleinerziehend war sie mit ihren drei Kindern in Griechenland unterwegs. Die Kurzversion: ein Kind kotzte immer. Nach zehn Tagen unter blauem Himmel war die Mutter am Ende ihrer Kräfte. Dann kehrte sie zur Arbeit zurück, wo sich in ihrer Abwesenheit ein Riesenstapel angehäuft hatte, den es nun ausgelaugt in Angriff zu nehmen galt.
Andere Familien greifen zu Knallhart-Methoden, um gut über die Ferien zu kommen. Eine befreundete Familie startete mit ihren zwei Jungs zu einer Alpenüberquerung. Quengeln ist nicht, wenn auf dem Grat rechts der Abgrund gähnt und die Hütte um jeden Preis erreicht werden muss, mögen sie sich gedacht haben. Und: müde Kinder sind friedliche Kinder.

Alle anderen erlebten wie wir den Familien-Sommerurlaub wohl eher als großen Kompromiss. Alle Bedürfnisse in der Familie unter einen Hut zu bekommen ist eine Herausforderung.
Dabei beginnt der Stress bei Reisen mit Kindern oft schon bei der Anreise. Wir sind in diesem Jahr auf dem Weg nach England zum Beispiel mit dem Nachtzug in Berlin-Spandau gestrandet. Nachts um vier ein zitterndes Kind auf dem Bahnsteig im Arm zu halten war nicht der optimale Start in die Erholung.
Wenn es gut läuft, kommen Eltern und Kinder auf ihre Kosten, erlebt man zusammen Momente, die bleiben. Wenn es schief läuft, vermosert der Teenager beim Stadtbummel allen die Laune, erleiden Eltern einen Nervenzusammenbruch, weil die Tochter an keinem Klimbim-Stand vorbei kommt ohne sich das nächste Kuscheltier zu erbetteln. Es ziehen Sorgenfalten auf der Stirn auf, weil sich die Urlaubskasse unerwartet schnell leert, wenn man zu viert jeden Tag Essen geht. Der lauffaule Lütte muss getragen werden, wenn die Familie ans Ziel will, was dem Papa wiederum einen wunden Rücken beschert.
Seien Sie also nett zu den Kollegen, die jetzt aus dem Urlaub mit ihren Kindern zurück an den Arbeitsplatz kehren. Sie haben einen Seiltanz hinter sich, der magische Momente bereit halten kann, aber auch fiese Abstürze.
Wie ist das bei Ihnen in der Familie? Klappt alles im Urlaub oder gibt es manchmal Schwierigkeiten? Wie lösen Sie dann die Problem? Schreiben Sie uns:
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