Der krisengebeutelte Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) will für seinen Millionen-Sparkurs den gesamten Immobilienbestand auf mögliche Verkäufe überprüfen. „Alle Immobilien“ seien in der Überprüfung – auch der markante RBB-Hochhauskomplex mit dem Fernsehzentrum in Charlottenburg.
Der RBB hat schon zwei Grundstücke verkauft
„Es steht außer Frage, dass es zu weiteren Verkäufen kommen wird“, sagte die neue Intendantin Ulrike Demmer. Man könne aber noch nicht sagen, was genau verkauft werde. Der RBB entwirft wohl ein Zielbild für das Jahr 2023, inklusive Immobilienstrategie.
Für viele Berliner wäre der Verkauf ein Schock. Denn das ikonische RBB-Fernsehzentrum war früher der Sitz des West-Berliner Teils der RBB-Vorgängersender. Von hier sendete der Sender Freies Berlin – bis zu seiner Eingliederung mit dem ORB in den RBB im Jahr 2003.
Nach Senderangaben hat der RBB mehrere Immobilien in Berlin und Brandenburg, der Verkauf von zwei Gebäuden mit Grundstück und zwei unbebauten Grundstücken in Potsdam ist schon beschlossene Sache. Diese Entscheidung fiel noch in der Zeit von Interimsintendantin Katrin Vernau, die inmitten des RBB-Skandals einen Kassensturz machte und eine 49-Millionen-Euro-Lücke in der Planung identifiziere. Diese Summe muss bis Ende 2024 eingespart werden.

Ist der Sender aus seiner Krise raus?
Steckt der RBB immer noch in der Krise? Ulrike Demmer sagte unter anderem: „Gute Frage. Ich möchte mit diesem Sender nach vorne gucken. Ich glaube, dass dieser Sender eine gute Zukunft hat.“
Im Sommer 2022 stürzte der RBB in eine tiefe Krise, als der damaligen Intendantin Patricia Schlesinger Vetternwirtschaft und Verschwendung vorgeworfen wurden. Die Vorwürfe hatte sie damals zurückgewiesen. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt noch, vorerst gilt die Unschuldsvermutung. Schlesinger wurde damals entlassen.