Fundige Schnäppchen

Von Kuscheltieren bis Beinprothesen: Die BVG versteigert Fundsachen

Haben Sie sich schon mal gefragt, was mit den Sachen passiert, die man in der Bahn verliert? Oft werden sie versteigert. Zum Beispiel diesen Donnerstag.

Author - Jana Hollstein
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In den Bussen und Bahnen der BVG gehen nicht selten Sachen verloren.
In den Bussen und Bahnen der BVG gehen nicht selten Sachen verloren.IMAGO/ photothek

Zum Ersten zum Zweiten, zum Dritten – wenn der Zuschlag im Berliner Auktionshaus Beier erteilt wird, geht am Donnerstag ein Mensch mit einem Schnäppchen der besonderen Art nach Hause. Das kann ein flottes Fahrrad sein, eine schmucke Handtasche, ein Teddybär oder vieles mehr. Nur eins ist sicher: Das Schnäppchen, das ein neues Zuhause findet, hat vorher ein anderer Mensch verloren – und zwar in den Bussen oder Bahnen, den Bahnhöfen oder Haltestellen der BVG.

BVG-Versteigerung: viermal im Jahr können Sie zuschlagen

Viermal im Jahr werden nicht abgeholte Stücke aus dem Fundbüro der Berliner Verkehrsbetriebe versteigert. Rund 1900 Stücke sind dieses Mal im Angebot. Darunter sind die besagten Fahrräder und Taschen, aber auch Schmuck, Brillen, Schuhe, Regenschirme, Werkzeugkoffer und vieles mehr. Eine Besichtigung ist am Auktionstag von 8 bis 10 Uhr möglich, ab 10 Uhr beginnt die Versteigerung im Auktionshaus Beier an der Saalburgstraße 3 in Tempelhof.

Für die Mitarbeiter*innen im BVG-Fundbüro ist die vierteljährliche Versteigerung immer ein Moment, in dem die Regale kurzzeitig leerer werden. Aber lange hält das nicht an. Rund 40.000 Fundsachen wurden in diesem Jahr schon abgegeben, viele lagern lange in den Räumen nahe dem Bahnhof Warschauer Straße.

Im Fundbüro der BVG landet so manches Erstaunliches und Wertvolles.
Im Fundbüro der BVG landet so manches Erstaunliches und Wertvolles.IMAGO/ Funke Foto Services

Rucksack in der Bahn verloren? Bei der BVG nachfragen lohnt sich

„Die Leute sind ehrlicher als die meisten denken“, sagt Fundbüro-Chefin Katrin Weihe-Schumacher. „Obwohl wirklich viele, auch wertvolle Dinge bei uns abgegeben werden, kommen vergleichsweise wenige wieder bei ihren ursprünglichen Besitzern an.“ Von den rund 40.000 Fundsachen sind das wohl nur etwa 6000. „Wer bei uns etwas verliert, hat also wirklich gute Chancen, seinen Besitz zurückzubekommen.“ Es lohnt sich also, bei der Online-Verlustmeldung nachzuschauen.

So kurios kann es bei der BVG-Versteigerung zugehen

Spannende Geschichte und kuriose Funde kommen im Fundbüro der BVG immer wieder vor. Rührend wird es vor allem, wenn zum Beispiel kleine Kinder, ihr geliebtes Kuscheltier wieder in die Arme schließen können. Die Liste der kuriosesten Funde umfasst ein buntes Sammelsurium von Beinprothesen bis zu großen Baugeräten.

Sie alle werden irgendwann ein Fall für die Versteigerung. Nur eine bestimmte Kategorie von Fundsachen landet dort nie. Handy, Smartphones, Tablets oder Laptops werden zwar relativ häufig verloren. Ein Teil (vor allem der Speicher) muss aber aus Gründen des Datenschutzes fachgerecht vernichtet, der Rest umweltgerecht entsorgt bzw. wiederverwertet werden.