Schmierereien an Türen

Mitten in Berlin! Judenhasser markieren Häuser mit Davidsternen

In Berlin sind gleich mehrere Häuser mit Davidsternen beschmiert worden. Sie sollen offenbar jüdische Anwohner einschüchtern.

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Die Davidsterne wurden an Häusereingänge geschmiert.
Die Davidsterne wurden an Häusereingänge geschmiert.Privat/Antonia Yamin/X

Es weckt unweigerlich Erinnerungen an die dunkelsten Jahre der deutschen Geschichte. An mehreren Orten in Berlin haben Unbekannte Davidsterne an die Eingänge von Häusern gesprüht. Die Aktion soll vermutlich jüdische Anwohner einschüchtern. 

Bereits gestern hatten Unbekannte auf die Eingangstür eines Mehrfamilienhauses in Prenzlauer Berg einen Davidstern geschmiert. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen, hieß es dazu am Freitag von der Polizei. Eine Anwohnerin hatte die Schmiererei dokumentiert, dann der Polizei gemeldet und anschließend unkenntlich gemacht.

Unbekannte schmieren Davidsterne an Häuser und Toilette

Den Angaben nach wurde der Davidstern bereits am Donnerstagabend auf die Tür geschmiert. Die Polizei geht bei dem Vorfall von einer politisch motivierten Tat aus, machte jedoch keine Angaben dazu, ob in dem von der Schmiererei betroffenen Mehrfamilienhaus Juden leben oder nicht.

Der Vorfall blieb jedoch nicht der einzige dieser Art. Am Samstag veröffentlichte die Polizei eine Zusammenfassung von antisemitischen Straftaten der vergangenen Tage in Berlin. Am Freitagnachmittag meldete ein Anwohner in der Bossestraße in Friedrichshain, dass dort ebenfalls ein Davidstern an die Tür eines Mehrfamilienhauses geschmiert wurde. 

In der Bödikerstraße wurde das jüdische Zeichen gar auf ein Toilettenhäuschen gemalt. Am Samstagmorgen bemerkte ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes zudem antisemitische Hetzsprüche an der Fassade des Gebäudes der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in der Wilmersdorfer Straße. Diese wurden bereits entfernt. 

Israelische Botschaft: „Weckt schlimmste Erinnerungen“

Besonders die Judensterne an den Wohnhäusern erregten Aufsehen. „Das weckt gerade in Deutschland schlimmste Erinnerungen und ist unerträglich“, schrieb die israelische Botschaft auf der Plattform X (ehemals Twitter). Während des Nationalsozialismus wurden Gebäude mit dem Davidstern markiert, um jüdische Bewohner kenntlich zu machen. 

Auch in den sozialen Netzwerken teilten viele jüdische Berlinerinnen und Berliner die Sorgen, dass ihre Stadt für sie nicht mehr sicher sein könnte. „Ich hatte noch nie so viel Angst, durch die Stadt zu gehen, in der ich mein ganzes Leben verbracht hab“, schrieb ein Nutzer in einer Story bei Instagram.

Nach dem Terrorangriff auf Israel und den darauffolgenden Luftangriffen der israelischen Armee im Gazastreifen hatte die islamistische Hamas „arabische und muslimische Nationen und die freien Menschen der Welt“ zu Massenprotesten und Gewalttaten gegen jüdische Menschen aufgerufen. Am Freitag wurde deshalb ein Lehrer in Frankreich von einem Russen aus der muslimisch-geprägten Teilrepublik Inguschetien erstochen. Drei weitere Menschen wurden verletzt.