Kein Bock auf Bußgeld?

Unbekannte wollen Blitzeranhänger in Gropiusstadt abfackeln

Die Täter überschütteten den teuren Blitzer mit Benzin und zündeten es an. Doch das Vorhaben scheiterte. Selbst die eintreffende Feuerwehr hatte wenig zu tun.

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Selbst die Feuerwehr durfte den teuren Blitzer auf keinen Fall öffnen, da er gut gegen Vandalismus geschützt ist.
Selbst die Feuerwehr durfte den teuren Blitzer auf keinen Fall öffnen, da er gut gegen Vandalismus geschützt ist.Morris Pudwell

Da wollte wohl jemand keinen Bußgeldbescheid bekommen! Gegen 2.50 Uhr setzten bisher unbekannte Personen einen Blitzeranhänger an der Lipschitzallee in Gropiusstadt in Brand. Das Feuer erlosch jedoch von allein und das Vorhaben scheiterte.

Zeugen hatten zunächst starken Benzingeruch wahrgenommen und auch eine Stichflamme an dem teuren Radargerät im Neuköllner Ortsteil Gropiusstadt gesehen. Sie alarmierten daraufhin die Berliner Feuerwehr und die Polizei. Doch womit die Täter wohl nicht gerechnet hatten: Die hohe Sicherheitsstufe des Anhängers verhinderte, dass er Feuer fangen konnte.

Anschlag auf Blitzer scheitert, da Anhänger gut gesichert ist

Die alarmierte Feuerwehr maß von außen die Temperatur, die aber im normalen Bereich verblieb. Doch ob das Gerät weiter blitzte, ist unklar. Der Innenraum des Blitzeranhängers war stark verraucht. Die Beamten der Polizei wurden angehalten, der Feuerwehr mitzuteilen, dass der Anhänger unter keinen Umständen zwangsgeöffnet werden dürfte. Es solle sich dabei um ein sehr teures Gerät handeln. Die Feuerwehr wurde heim geschickt, die Beamten der Polizei ermitteln nun zur offensichtlichen Brandstiftung.

Die Blitzeranhänger, die als „Enforcement Trailer“ bezeichnet werden, sind ein von „Vitronic“ hergestelltes, bewegliches Gerät in der Form eines Anhängers zur Geschwindigkeitsüberwachung des Straßenverkehrs.

Der „Enforcement Trailer“ zeichnet sich dadurch aus, dass er an beliebigen Orten nahezu autonom betrieben werden kann und die Technik innerhalb des Anhängers gegen Vandalismus stark geschützt ist – weil der Anschlag in Neukölln auch nicht der erste auf einen mobilen Blitzer ist. Die verwendete Messtechnik basiert auf dem Modell „PoliScan Speed“ desselben Herstellers und misst die Geschwindigkeit vorbeifahrender Fahrzeuge und zeichnet sie rechtskonform auf.