Jetzt auf Platz 11

Überraschung im Bildungsranking: Berlin verbessert sich

Berliner Schüler schneiden aber bei Kernkompetenzen wie Deutsch oder Mathematik schlecht ab.

Author - Berliner KURIER
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Gerade ist wieder die Schule in Berlin gestartet. Berliner Schüler schneiden bei Kernkompetenzen wie Deutsch oder Mathematik immer noch schlecht ab.
Gerade ist wieder die Schule in Berlin gestartet. Berliner Schüler schneiden bei Kernkompetenzen wie Deutsch oder Mathematik immer noch schlecht ab.Bahho Kara/imago

Es gibt auch mal nicht ganz so schlechte Nachrichten für die Berliner Schulen: Berlin klettert im „Bildungsmonitor“ einen Platz nach oben. Besser heißt aber nicht wirklich gut: Die Hauptstadt landet nur auf Platz 11 von 16 Bundesländern. Was die Studie zu Lehrkräften, Investitionen und Kernkompetenzen sagt.

Berlin schneidet mit seinem Bildungssystem in einem neuen Ländervergleich aus ökonomischer Perspektive besser ab als zuletzt. Die Hauptstadt landet im „Bildungsmonitor 2025“ der wirtschaftsnahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) auf Platz 11 von 16 Bundesländern nach Platz 12 im Vorjahr und Platz 15 im Jahr 2023. Erst am Montag hatte das neue Schuljahr begonnen.

Brandenburg ist nur Vorletzter im Ranking

Ganz vorn in dem Ranking findet sich wie schon seit Jahren Sachsen, gefolgt von Bayern vor Hamburg. Am Ende der Skala steht wie schon im vergangenen Jahr Bremen. Vorletzter ist erneut Brandenburg.

Die vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) durchgeführte Vergleichsstudie untersucht anhand von 98 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer. Die Bewertung erfolgt nach Angaben der Autoren ausdrücklich aus bildungsökonomischer Sicht.

Positiv bewerten die Autoren in Berlin zum Beispiel eine aus ihrer Sicht relativ ausgewogene Altersstruktur der Lehrerschaft an allgemeinbildenden Schulen oder die Investitionsquoten an Schulen. Mit der Zahl der Unterrichtsstunden liegt Berlin im Ländervergleich weit vorn. Das gilt auch für die sogenannte Betreuungsrelation, also die Frage, wie viele Schüler auf eine Lehrkraft kommen.

Berliner Schüler haben Probleme in Deutsch und Mathematik

Verbesserungsbedarf sieht die Studie bei der Bekämpfung von Bildungsarmut und bei der Schulqualität. Es wird darauf verwiesen, dass Berliner Schüler bei Vergleichsstudien für Viert- und Neuntklässler regelmäßig bei Kernkompetenzen wie Deutsch oder Mathematik schlecht abschneiden. Die Schulabbrecherquote betrug im Jahr 2023 7,8 Prozent und lag damit über dem Bundesdurchschnitt von 7,1 Prozent.

Bundesweit sehen die Autoren der Studie in den vergangenen Jahren steigende Anstrengungen bei den Bildungsausgaben, mehr Ganztagsbetreuung und Verbesserungen beim Betreuungsschlüssel oder bei Fremdsprachenkompetenzen. Sie verweisen aber darauf, dass sich in wichtigen Bereichen Ergebnisse verschlechtert hätten, etwa bei den Leistungen der Schüler, beim Thema Schulabbruch und bei der Bildungsgerechtigkeit – hier geht es um den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg. (mit dpa)