Heim für Geflüchtete

Trotz Neubau-Stopp: Berlin eröffnet neue Flüchtlingsunterkunft in Pankow

Im Ortsteil Prenzlauer Berg geht demnächst eine lange geplante Unterkunft in der Diesterwegstraße mit über 300 Betten an den Start.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Auf dieser Plane wurden die Bauten in der Diesterwegstraße angekündigt. Von einem Flüchtlingsheim stand hier nichts.
Auf dieser Plane wurden die Bauten in der Diesterwegstraße angekündigt. Von einem Flüchtlingsheim stand hier nichts.Stefan Henseke

In Prenzlauer Berg öffnet noch im Dezember eine Unterkunft für Geflüchtete mit bis zu 350 Betten. Damit reagiert die Senatssozialverwaltung auf den weiter steigenden Zuzug von Geflüchteten  – vor allem aus der Ukraine kommen in den Wintermonaten wieder mehr Menschen nach Berlin.

Umstrittener Neubau an der Diesterwegstraße

Wie der Tagesspiegel berichtet, handelt es sich bei dem Bau in Pankow um einen Modulbau mit zunächst 270 Plätzen, erweiterbar auf 350. Das Projekt wurde bereits 2023 gestartet und von der landeseigenen Gewobag umgesetzt. Drei sechsgeschossige Gebäude bieten insgesamt 70 Wohneinheiten für Geflüchtete.

Auch an der Elisabeth Aue soll eine neue Container Unterkunft für Geflüchtete entstehen.
Auch an der Elisabeth Aue soll eine neue Container Unterkunft für Geflüchtete entstehen.Markus Wächter/Berliner Kurier

Senat widerspricht Koalitionsbeschluss

Eigentlich hatten CDU und SPD im Koalitionsausschuss am 13. November beschlossen, Neubauplanungen für Flüchtlingsunterkünfte zu stoppen. Doch Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) hält daran fest, neue Projekte weiterzuführen. Ihr Sprecher Stefan Strauß erklärte gegenüber dem Tagesspiegel, der Beschluss werde „fachlich geprüft“ – bis dahin blieben alle Planungen bestehen.

Das Projekt ist nicht das Einzige im Bezirk Pankow, der berlinweit bisher die meisten Flüchtlingsunterkünfte hat: Weitere Projekte sollen im kommenden Jahr verwirklicht werden.

Diese Flüchtlingsunterkünfte kommen in Pankow

Ab Frühjahr 2026 soll am Blankenburger Pflasterweg eine Containerunterkunft mit 500 Plätzen entstehen. Kosten: rund 20 Millionen Euro. An der Elisabeth Aue sind ebenfalls 500 Betten vorgesehen.

Der Grund für das Festhalten an geplanten Flüchtlingsunterkünften sind mehr Menschen, die in Berlin Schutz suchen: Die SPD-Senatssozialverwaltung verweist auf die gestiegenen Zugangszahlen: Im Mai kamen 382 Ukrainer nach Berlin, im August 685 – und im Oktober bereits 1314. Damit hat sich die Zahl seit dem Frühjahr mehr als verdoppelt. Laut Stefan Strauß sei die Lage „keineswegs entspannt“. Im Bestand des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten sind aktuell nur noch rund 700 Plätze frei.