Woher kommt das Geld?

Trotz 23 Jahre Euro: Berliner haben D-Mark in Millionenhöhe

Viele rechnen beim Einkauf noch mit der D-Mark, obwohl wir den Euro haben. Und so manche Berliner besitzen sogar noch die gute Deutsche Mark, finden sie an unmöglichen Orten.

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Die gute, alte D-Mark: So mancher Berliner hat sie noch.
Die gute, alte D-Mark: So mancher Berliner hat sie noch.biky/imago

Obwohl wir seit 23 Jahren den Euro haben: Noch immer rechnen viele Berliner in Gedanken mit der Deutschen Mark. Und viele Menschen in der Hauptstadt haben sie offenbar noch – D-Mark-Scheine und -Münzen in Millionenhöhe.

So einige Berliner brachten nun das alte Geld zum Umtauschen zur Bundesbank. Die Filiale für Berlin und Brandenburg bekam 2024 rund 3,92 Millionen Deutsche Mark vorgelegt, die sie dann in Euro umtauschte. Die eingereichten Münzen und Scheine entsprachen einem Gegenwert von rund zwei Millionen Euro, teilte die Bundesbankzentrale in Frankfurt/Main mit.

Bundesweit tauschte die Bundesbank etwa 53 Millionen D-Mark im Gegenwert von rund 27,2 Millionen Euro. Insgesamt 98.165 einzelne Umtauschvorgänge gab es im vergangenem Jahr. Im Schnitt reichten Kunden 542 D-Mark ein. Dabei waren der 100-DM-Schein (121.000 Stück) und die 1-Pfennig-Münze (12.600 Stück) am häufigsten dabei.

Doch woher kommen die vielen alten Banknoten und das Kleingeld? Verkramt in irgendwelchen Spardosen oder Briefumschlägen, die sich nun in Schränken und Schreibtischschuladen wieder finden. Oder bei Auflösungen von Haushalten verstorbener Familienmitglieder.

Als Chip für den Einkaufswagen eignen sich noch alte D-Mark-Münzen.
Als Chip für den Einkaufswagen eignen sich noch alte D-Mark-Münzen.Steinach/imago

Dabei kann die D-Mark auch an den unmöglichsten Ecken gefunden werden.  So entdeckte etwa der Erbe eines Hauses in der alten Gartenzwergsammlung des Vaters einige D-Mark-Münzen. Sie waren im Bauch der Zwerge versteckt. Bei der Bundesbank erhielt er im Tausch gut 26 Euro dafür.

Deutsche bunkern noch 23 Milliarden D-Mark

Der mit Abstand größte Teil der D-Mark-Bestände wurde rund um die Einführung der neuen Euro-Scheine und -Münzen zum Jahreswechsel 2001/2002 getauscht. „D-Mark-Münzen verschwinden eher mal, ein Teil der Münzen dürfte für immer verloren sein. Banknoten sind mehr wert und werden deshalb besser gehütet“, sagt ein Experte.

Laut Bundesbank wurden bis heute fast 163 Millionen D-Mark-Scheine und mehr als 23 Milliarden D-Mark-Münzen nicht zurückgegeben. Gesamtwert: knapp 12,2 Milliarden D-Mark (etwa 6,24 Mrd. Euro). Ein Teil der alten Scheine und Münzen wird aber vermutlich nicht mehr auftauchen.

„Bei der D-Mark handelte es sich um eine international geläufige Währung, die auch außerhalb von Deutschland genutzt wurde. Es dürften sich daher noch immer große Mengen D-Mark-Bargeld im Ausland befinden“, sagt Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz.

Übrigens: Wer noch alte D-Mark-Scheine oder Münzen besitzt beziehungsweise findet, kann diese kostenlos bei allen 31 Filialen der Bundesbank (in Berlin in der Leibnizstraße 10 in Charlottenburg) oder per Postweg über die Bundesbank-Filiale in Mainz zum Umtausch einreichen.

Eine Frist für den Umtausch gibt es nicht. Der Wechselkurs wurde mit der Euro-Einführung festgeschrieben: Für 1,95583 D-Mark bekommt man einen Euro. ■