Jedes Jahr nach dem Fest gibt es diese eine Bilanz, die ganz Berlin traurig macht – und die bei Tier-Freunden immer wieder für Unverständnis sorgt. Und auch das Jahr 2024 macht da keine Ausnahme: Insgesamt 18 Tiere landeten über und rund um die Feiertage im Berliner Tierheim in Falkenberg. Das Fest der Liebe endete für diese Hunde und Katzen in der Kälte – weil sie ausgesetzt wurden oder wegliefen. Wir stellen die armen Seelchen vor … finden Sie schon bald ein liebevolles Zuhause bei neuen Herrchen und Frauchen?
Süßer Husky in der S-Bahn ausgesetzt: Wer tut einem Hundewelpen so etwas an?
Während viele Berliner ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest feierten, endeten die Tage für diesen süßen Fratz im Tierheim Berlin: In der S-Bahn-Linie S7 wurde vor Tagen ein gerade vier Monate alter Husky entdeckt, der ohne Leine und Halsband verängstigt unter einem Sitz kauerte. Von wem er dort zurückgelassen wurde, ist momentan vollkommen unklar. Bilder des kleinen Hundes bringen die Herzen von Tierfreunden in ganz Deutschland zum schmelzen – und werfen eine Frage auf: Wer setzt ausgerechnet zum Weihnachtsfest ein so süßes Haustier mitten in Berlin aus? Es ist eine Frage, die jedes Jahr aufs Neue gestellt wird.
Alle Jahre wieder warnt das Tierheim davor, Tiere zum Weihnachtsfest zu verschenken – doch für große Kinderaugen wird in manchen Familien einfach alles getan. Nur: Oft geht es auch recht schnell, bis selbst die Kleinsten einsehen, dass ein Tier viel Arbeit bedeutet. Rund um das Weihnachtsfest landen deshalb und aus anderen Gründen immer wieder Tiere auf den Straßen Berlins, werden gefunden und eingefangen und in die Tiersammelstelle des Tierheims gebracht.

Die gute Nachricht: Im vergangenen Jahr waren es 23 Tiere, in diesem Jahr 18 – die Zahl fällt also etwas niedriger aus. Allerdings ist jedes Tier, das über die Weihnachtstage auf der Straße landet, zu viel. Über die Gründe dafür können selbst die Experten aus dem Tierheim in Falkenberg nur spekulieren. „In den meisten Fällen wissen wir nicht, ob die Tiere entlaufen sind, sich verirrt haben oder absichtlich ausgesetzt wurden“, sagt Christine Streichan, Sprecherin des Tierheims.
In Kreuzberg wurde eine Katze an den Weihnachtstagen wie Müll entsorgt
Das große Problem: Zwar wurde bei mehreren der Tiere ein implantierter Mikrochip gefunden, keines der Tiere war aber bei einer großen Plattform registriert. Die Suche nach den Besitzern gestaltet sich also schwierig. Wie bei der vier Monate alten Maine Coon Katze, die in Reinickendorf gefunden wurde. Sie hockte Laut Tierpark frierend in einer Ecke – unklar ist, ob sie ausgesetzt wurde oder von zu Hause weglief.

Besonders fassungslos sind die Tierfreunde angesichts zweier Karten, die in Spandau und Kreuzberg gefunden wurden. Das Spandauer Fundtier war in einen Korb eingepfercht, die Katze in Kreuzberg wurde in einem Pappkarton wie Müll entsorgt. „Zum Glück wurden beide rechtzeitig gefunden“, sagt Christine Streichan. „Ohne Hilfe hätten sie nicht überlebt.“ Wurde das Tier mutwillig ausgesetzt, macht es zu viel Arbeit oder stand ein Weihnachtsurlaub im Weg? Unklar. „Sicher ist aber, dass oft vergessen wird, wie viel Zeit und Geduld ein Tier braucht und welch große Verantwortung damit verbunden ist“, sagt die Tierheim-Sprecherin.
Wie geht es jetzt mit den Weihnachtstieren aus dem Tierheim weiter? Schon bald wird – wie bei allen anderen Tieren – versucht, für die Hunde und Katzen ein neues Zuhause zu finden. Ob und wie schnell das gelingt, wird sich zeigen. Fünf Tage lang bleiben die Tiere in der Tiersammelstelle, erst dann werden sie in den laufenden Betrieb des Tierheim Berlin übernommen. Und werden dann hoffentlich schnell in ein liebevolles Zuhause bei neuen Herrchen und Frauchen vermittelt. ■