Potenziell tödlich!

Gefährliche Darmseuche zurück – schon 127 Fälle in Berlin!

EHEC-Alarm in Berlin: Die lebensbedrohlichen und ekeligen Darmbakterien sind zurück. DIESE Vorsichtsmaßnahmen sind jetzt besonders wichtig!

Author - Veronika Hohenstein
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Prof. Alexander Mellmann, EHEC-Experte, Facharzt für Mikrobiologe und Hygiene am Universitätsklinikum Münster untersucht Proben verschiedener Keime, die auf Petrischalen kultiviert werden. (Archivbild)
Prof. Alexander Mellmann, EHEC-Experte, Facharzt für Mikrobiologe und Hygiene am Universitätsklinikum Münster untersucht Proben verschiedener Keime, die auf Petrischalen kultiviert werden. (Archivbild)picture alliance/dpa

Es fängt an mit heftigen Bauchkrämpfen, es folgt wässriger oder sogar blutiger Durchfall. Bei schweren Fällen kann es auch zu Nierenversagen und Blutarmut kommen. Bei Kindern und älteren Menschen kann die Erkrankung sogar lebensbedrohlich werden – und in Berlin sind über hundert Menschen bereits infiziert!

Die Zahl der EHEC-Infektionen in Berlin ist in diesem Jahr besorgniserregend angestiegen. Laut aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden bis Mitte Oktober bereits 127 Fälle gemeldet, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Zum Vergleich: 2023 gab es im gesamten Jahr 98 Fälle, 2022 waren es nur 64. In Brandenburg gab es in diesem Jahr schon fast um die hundert EHEC-Fälle.

Fieser Durchfallvirus macht Berlin unsicher!

Aber wie konnte es zu einem neuen Ausbruch der Darmseuche kommen? Auf Anfrage der BZ an die Berliner Senatsgesundheitsverwaltung, wurde mitgeteilt, dass der Anstieg der Fälle als Teil eines bundesweiten Ausbruchsgeschehens gesehen wird, das im Zusammenhang mit einem Seminar in Mecklenburg-Vorpommern Ende Juni steht.

Bei Nutztieren kommen EHEC-Bakterien häufig vor. Die Erreger leben im Darm der Tiere und gelangen so über das Fleisch auf dem Tisch. (Symbolbild)
Bei Nutztieren kommen EHEC-Bakterien häufig vor. Die Erreger leben im Darm der Tiere und gelangen so über das Fleisch auf dem Tisch. (Symbolbild)IMAGO / localpic

An dieser Veranstaltung nahmen rund 130 Personen teil, von denen mehrere anschließend erkrankten. Weitere Fälle wurden auch in anderen Bundesländern registriert, was auf eine überregionale Verbreitung des Erregers hinweist.

Laut der BZ sind die Berliner-EHEC-Fälle 2024 besonders in Neukölln mit 21 Fällen, in Berlin-Mitte mit 17 Fällen und Pankow mit 13 Fällen stark angestiegen. Auch Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg verzeichneten je 12 Infektionen, während in Friedrichshain-Kreuzberg 10 Fälle gemeldet wurden. Lichtenberg und Treptow-Köpenick hatten jeweils 8 Erkrankungen, Reinickendorf 6 und Spandau sowie Steglitz-Zehlendorf je 5.

So schützen Sie sich vor EHEC

Aber woher kommt dieser fiese Virus? Die Hauptinfektionsquellen für EHEC sind Fäkalien und verunreinigte Produkte von Wiederkäuern, wie Rindern, Schafen und Ziegen. Besonders gefährdet sind Menschen, die engen Kontakt zu diesen Tieren haben oder rohe beziehungsweise nicht ausreichend erhitzte tierische Produkte konsumieren. Aber auch die süßen Tiere der Streichelzoos und Bauernhöfe können ein Risiko darstellen. Das RKI empfiehlt aus dem Grund Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern. Dazu gehört das gründliche Händewaschen nach dem Streicheleien.

Schützen Sie sich vor EHEC! Also: Fleisch immer gut durchbraten, Rohmilch meiden, wie gesagt, Hände nach Tierkontakt waschen. Obst gründlich reinigen und auch sauberes Wasser trinken.

Ein größerer Ausbruch ereignete sich 2011, damals erkrankten um die 4000 Menschen und 53 starben – der größte EHEC-Ausbruch in Deutschlands Geschichte! ■