Im Tegeler Knast

Berlins übelster Serienmörder tötete sieben Menschen – jetzt packt er aus!

Er gilt als der brutalste Killer Berlins seit Kriegsende. In einem Podcast enthüllt Thomas Rung Details über seine Taten und aus seinem Leben in der JVA Tegel.

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Sie sitzen für viele Jahre hinter Gittern. Was macht das mit Verbrechern? Können sie sich in der Haft verändern und weiterentwickeln? Dieser Frage geht die achtteilige Podcast-Serie „Unter Mördern – Leben im Gefängnis“  nach.
Sie sitzen für viele Jahre hinter Gittern. Was macht das mit Verbrechern? Können sie sich in der Haft verändern und weiterentwickeln? Dieser Frage geht die achtteilige Podcast-Serie „Unter Mördern – Leben im Gefängnis“ nach.picture-alliance, dpa

Ein Leben hinter dicken Mauern und stählernen Gitterstäben – für viele unvorstellbar, doch Thomas Rung wurde wegen sieben brutaler Morde zu zweimal „lebenslänglich“ verurteilt. Im neuen Podcast „Unter Mördern“ gewährt der Killer exklusive Einblicke in seinen Alltag, berichtet von seinen Taten und über lange Liebesbriefe, die ihm Frauen in die JVA schicken.

Was macht jahrelange Haft mit einem Menschen, und kann ein Serienmörder wirklich geläutert werden? Die Tagesspiegel-Journalistin Katja Füchsel und die RBB-Moderatorin Teresa Sickert begleiten Insassen, die zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Ein krasser Einblick in das Leben hinter den Gefängnismauern.

Zweimal <strong>„lebenslänglich“</strong> für den Berliner Serienmörder Thomas Rung
Zweimal „lebenslänglich“ für den Berliner Serienmörder Thomas Rungpicture-alliance / ‚dpa‘

Berliner Serienmörder und andere gefährliche Tegel-Insassen im Fokus!

Das Leben im Gefängnis ist eine Welt mit strengen Vorschriften und eigenen Regeln. Einblicke für Außenstehende sind rar. „Wir wollen die menschlichen Abgründe verstehen“, sagen sie. Darum setze das Projekt zu dem Zeitpunkt an, wo die Straftäter verurteilt und seit längerem in Haft seien. Was macht das mit Menschen, lebenslänglich im Gefängnis zu sein? Kann man im Knast wirklich ein besserer Mensch werden? Die Autorin Katja Füchsel, unter anderem für den Podcast „Tatort Berlin“ bekannt, hat dafür nach eigenen Angaben mehr als eineinhalb Jahre vier Insassen der Berliner JVA Tegel begleitet, die zu den größten in Deutschland zählt.

Rund 750 Gefangene und 55 Sicherungsverwahrte (Stand: 16.10.) sitzen dort laut Senatsjustizverwaltung ein, davon 160 Menschen in der Teilanstalt 5. In diesem Gebäude sind Straftäter untergebracht, die zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden sind.

Berlins gefährlichster Serienmörder spricht über sein Leben

Zu den Interviewten gehört Thomas Rung, der bis heute als der gefährlichste Serienmörder Berlins gilt. Der 63-Jährige und drei weitere Verbrecher sind die Protagonisten in dem Podcast.

In den ersten beiden Folgen geht es um Rung, den das Landgericht Berlin 1996 zu zweimal „lebenslänglich“ verurteilt hat. Sechs Frauen und seinen Stiefbruder hatte er damals ermordet. Im Prozess legte der 1,90 Meter große, kräftig gebaute Mann eine Lebensbeichte ab.

Vor rund 20 Jahren stand Rung erneut vor Gericht: Weil er in einem Wutausbruch einen Mithäftling fast getötet hatte, wurde er wegen versuchten Totschlags zu weiteren zehn Jahren Haft verurteilt. Zudem ordnete das Gericht gegen ihn als „gefährlichen Hangtäter“ eine zweite Sicherungsverwahrung an. Dass er jemals wieder freikommt, ist damit unwahrscheinlich.

Blick in den alten Zellentrakt der Justizvollzugsanstalt Tegel
Blick in den alten Zellentrakt der Justizvollzugsanstalt Tegeldpa

Berlins schlimmster Serienmörder packt aus – das ging in seinem Kopf vor!

Im Podcast berichtet Füchsel, wie der Mann mit beeindruckender Statur zunächst weiterhin keine Kontrolle über seine Wut hat und auch wegen seiner Statur von anderen Gefangenen gefürchtet wird. Wie er deswegen nach Niedersachsen in ein Gefängnis verlegt wird – und er dann doch zurück ins Berliner Gefängnis kommen darf und sich dort sozial engagiert.

Hat sich der Verbrecher also tatsächlich geändert? Moderatorin Sickert ist skeptisch. Gutachter und Beschäftigte der Justizvollzugsanstalt kommen dazu zu Wort. Die ersten beiden Folgen sind unter anderem in der ARD-Audiothek veröffentlicht. ■