Blechlawine gegen Billigpreise! Berlins Straßen drohen heute dicht zu sein – denn die Taxibranche schlägt Alarm. Mit einem massiven Protest-Korso wollen Fahrer in der Hauptstadt ein Zeichen setzen. Ziel: Schluss mit dem Preiskampf, den vor allem Anbieter wie Uber und Bolt anheizen.
Start ist am Vormittag, dann rollen die Taxis im Schritttempo durch den Tiergarten, blockieren Straßen rund um den Großen Stern und bringen den Verkehr in Mitte zeitweise zum Erliegen. Auch in anderen Städten wie Frankfurt, Mainz, Köln und Stuttgart werden ähnliche Aktionen erwartet.
„Wir fordern Waffengleichheit!“, sagt Michael Oppermann vom Bundesverband Taxi und Mietwagen. Denn während für Taxis behördlich festgelegte Mindestpreise gelten, dürfen Mietwagenplattformen ihre Fahrten zu Dumpingpreisen anbieten. Aus Sicht der Branche ein klarer Wettbewerbsnachteil.
Taxifahrer in Berlin berichten von drastisch gesunkenen Einnahmen
„Uber, Bolt & Co. machen uns kaputt“, so der Tenor auf den Berliner Straßen. Viele Fahrer berichten von drastisch gesunkenen Einnahmen, steigenden Betriebskosten – und dem Gefühl, in einem unfairen Spiel die Verlierer zu sein. Der Verband fordert daher: Mindestpreise auch für Mietwagenanbieter!

Christoph Hahn, Deutschlandchef von Bolt, kontert: „Mindestpreise retten das Taxi nicht.“ Er warnt vor steigenden Kosten für Kunden – und prophezeit, dass viele dann lieber wieder selbst ins Auto steigen würden.
Wer in Berlin ein Taxi braucht, muss am Mittwoch Geduld mitbringen
Klar ist: Und auch die Fahrgäste müssen heute Geduld mitbringen. Wer am Vormittag ein Taxi in Berlin braucht, dürfte es schwer haben. Viele Fahrer beteiligen sich am Protest – vor Bahnhöfen, Hotels und am Flughafen BER wird es spürbar weniger freie Wagen geben als üblich. Auch Wartezeiten bei Funkzentralen und Apps könnten deutlich länger werden. Wer pünktlich irgendwo sein muss, sollte sich frühzeitig um Alternativen kümmern.