Seit Sonnabend sitzen Tausende Mieter in Berlin-Tegel im Kalten. Die Heizungen in mehreren Hochhausblöcken sind ausgefallen. Mitten im Advent! „Bei mir sind es noch 15,3 Grad, andere haben weniger“, berichtet Mieterin Stefani Fischer gegenüber dem Focus. Warm duschen? Fehlanzeige. Am Wasserhahn: sechs Grad.
Als Ursache gilt ein Defekt am Blockheizkraftwerk, das die Siedlung versorgt. Pikant: Das Kraftwerk sorgte schon früher für Ärger, wegen hoher Nebenkosten und Nachzahlungen.
Jetzt geht es nicht um Geld, sondern um Wärme. Ganze Straßenzüge rund um die Namslaustraße und Bernauer Straße sind betroffen. Zwischenzeitlich musste sogar der Strom abgeschaltet werden.
Die Mieter können niemanden telefonisch erreichen
Die Kommunikation? Laut den Betroffenen nicht vorhanden. „Die Gewobag ziert sich um Auskünfte“, klagt Fischer. Telefonleitungen überlastet, Hausmeister nicht erreichbar. In einer WhatsApp-Gruppe mit über 200 Mitgliedern tauschen sich die Betroffenen aus.
Nach massivem Druck dürfen Bewohner Heizstrahler kaufen, bis 100 Euro pro Gerät. Dazu gibt’s fünf Euro Stromkosten pro Tag. Aber: nur ein Gerät pro Wohnung, sonst droht Überlastung ...
Die Gewobag verspricht „Reparatur mit Hochdruck“. Bis Freitag soll alles behoben sein. Übrigens: Trotz aller Querelen erhöht der Vermieter die Kaltmiete ab Januar. Bei Stefani Fischer sind es dann 42 Euro mehr pro Monat.




