Feuer-Drama

Supermarkt abgefackelt! Neubau in Friedrichshagen – DAS ist der Plan

Nach einem unglaublichen Feuer-Drama vor zwei Jahren gibt es Pläne für das Gelände des ehemaligen Supermarktes - aber die schmecken nicht jedem.

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Im November 2022 ist in Friedrichshagen die Netto-Filiale komplett ausgebrannt.
Im November 2022 ist in Friedrichshagen die Netto-Filiale komplett ausgebrannt.x/Berliner Feuerwehr

Es waren Bilder wie aus einem Action-Film. Am 28. November 2022 stand die rund 1000 Quadratmeter große Netto-Filiale am Müggelseedamm in Friedrichshagen lichterloh in Flammen. Zu retten war da nichts mehr. Seitdem liegt das Gelände brach. Und keiner weiß so recht, wie es weiter gehen soll. Es gibt Pläne – aber auch einen neuen Eigentümer für das Gelände.

Am Müggelseedamm in Friedrichshagen schwelen die Debatten auch mehr als zwei Jahre nach dem verheerenden Brand, der die Netto-Filiale vollständig zerstörte. In nur wenigen Stunden verwandelte ein Großfeuer das Areal in eine Brache – und bis heute bleibt unklar, was mit dem Grundstück geschehen soll. Neue Eigentümer, konkurrierende Interessen und politische Diskussionen machen den Wiederaufbau zu einem echten Hürdenlauf.

Die Hoffnung vieler Anwohner auf eine schnelle Rückkehr des beliebten Discounters ist mittlerweile verblasst. Zwar hatte Netto kurz nach dem Brand angekündigt, an dem Standort festhalten zu wollen, doch zwei Jahre später ist davon nichts zu sehen. Stattdessen gibt es eine entscheidende Wendung: Im Herbst 2023 gehört das Grundstück samt der umliegenden Wohnhäuser und Garagen der Wohnungsbaugenossenschaft GWG „Berliner Bär“.

Statt Supermarkt: Wohnungen und Parkplätze

Die Pläne des neuen Eigentümers? Wohnungen statt Supermarkt! Wie die GWG in einer Mitteilung erklärte, sollen dort mittelfristig genossenschaftliche Wohnungen entstehen. Bis es so weit ist, wird die Fläche zunächst als Parkplatz genutzt. Von einem Lebensmittelmarkt ist bisher keine Rede. „Es liegt momentan keine Planung vor“, erklärt Stefan Dörner, Technischer Vorstand der Genossenschaft. Eine endgültige Entscheidung über Gewerbeflächen werde erst zu einem späteren Zeitpunkt getroffen.

Die Netto-Filiale im Müggelseedamm in Friedrichshagen ist 2022 komplett abgebrannt.
Die Netto-Filiale im Müggelseedamm in Friedrichshagen ist 2022 komplett abgebrannt.Morris Pudwell

Der CDU-Abgeordnete Maik Penn setzt sich unterdessen weiter für einen Neubau eines Supermarkts ein. Seiner Meinung nach könnte ein Lebensmittelmarkt im Erdgeschoss eines geplanten Wohngebäudes die ideale Lösung sein. Im hinteren Teil der Fläche sieht Penn zudem Potenzial für dringend benötigte Parkplätze, die eine Entlastung der Bölschestraße schaffen könnten.

Interessanterweise scheint die Rewe Group ein Auge auf das Grundstück geworfen zu haben. In einer E-Mail an Penn äußerte der Handelskonzern Interesse an dem Standort. Doch auf Nachfrage bleibt Rewe vage: „Spekulationen zu konkreten Standorten kommentieren wir nicht“, erklärt die Pressesprecherin Stephanie Behrens. Derweil schweigt Netto – eine erneute Anfrage blieb unbeantwortet.

Zukunft des Netto-Geländes am Müggelseedamm nach Großband ungewiss

Während die Politik diskutierte, blieben die Fronten zwischen den Verfechtern verhärtet. Die Wohnungsbaugenossenschaft hat klargestellt, dass sie die Fläche für genossenschaftliche Zwecke nutzen will. Ein Supermarkt scheint da – zumindest vordergründig – nicht ins Konzept zu passen. Gleichzeitig hoffen Anwohner und Gewerbetreibende auf eine Lösung, die den täglichen Bedarf deckt und die Einkaufsstraße entlastet.

Die Zukunft des Müggelseedamms bleibt also ungewiss – ein Neubau, ob mit oder ohne Supermarkt, liegt noch in weiter Ferne. Ob Netto, Rewe oder ein anderer Anbieter: Die Friedrichshagener werden wohl noch lange auf Klarheit warten müssen. Bis dahin bleibt das Areal ein heiß diskutierter Schauplatz in der lokalen Politik – mit offenem Ausgang.