Berliner Wetterdrama

Sturm zerstört Berliner Jahrhundertbaum – „Dicke Marie“ überlebt!

Tausende Bäume fallen dem Orkan zum Opfer, die „Burgsdorff“-Lärche liegt am Boden,  – doch Berlins ältester Baum steht noch immer.

Author - Berliner KURIER
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Die Dicke Marie am Tegeler See in Reinickendorf hat die schweren Stürme der vergangenen Tage überstanden. Andere Bäume hatten weniger Glück.
Die Dicke Marie am Tegeler See in Reinickendorf hat die schweren Stürme der vergangenen Tage überstanden. Andere Bäume hatten weniger Glück.Schöning/imago

Es war ein Knall, der weh tut – mitten ins grüne Herz Berlins. Die Unwetter der vergangenen Woche haben nicht nur Dächer abgedeckt und Bäume geknickt – sie haben auch Geschichte geschrieben. Denn eines der bekanntesten Naturdenkmäler der Hauptstadt ist gefallen.

Die sogenannte „Burgsdorff“-Lärche im Tegeler Forst wurde vom Sturm am Donnerstag buchstäblich aus dem Leben gerissen. Über 200 Jahre hatte sie dem Wetter getrotzt, war 1795 gepflanzt worden und galt lange als der höchste Baum Berlins. 41 Meter ragte sie zuletzt in den Himmel – jetzt liegt sie am Boden. Umgeworfen wie viele ihrer grünen Nachbarn.

Die Trauer im Kiez ist spürbar. Für viele Spaziergänger war die Lärche ein stiller Begleiter, ein Wahrzeichen des Waldes. Jetzt reißt ihr Verlust ein Loch in die grüne Seele des Nordwestens.

Berlins „Dicke Marie“ übersteht Beriner Wetterdrama

Und doch gibt’s auch eine gute Nachricht: Berlins ältester Baum, die rund 600 Jahre alte „Dicke Marie“, hat das Sturmtief überstanden! Die 15 Meter hohe Stieleiche steht weiterhin stolz am Tegeler See – keine sichtbaren Schäden, kein einziger Ast verloren. Die Natur kann manchmal gnädig sein.

Die Burgsdorff-Lärche in Berlin-Reinickendorf galt als höchster Baum Berlins. Jetzt ist er derm Sturm zum Opfer gefallen.
Die Burgsdorff-Lärche in Berlin-Reinickendorf galt als höchster Baum Berlins. Jetzt ist er derm Sturm zum Opfer gefallen.tagesspiegel/imago

Die Bilanz der beiden Stürme fällt jedoch dramatisch aus: Tausende Bäume in Berlin wurden entwurzelt, geknickt, teilweise regelrecht zerfetzt. Besonders hart getroffen hat es den Tegeler und den Spandauer Forst – beide Gebiete bleiben auf unbestimmte Zeit für Besucher gesperrt. Aus Sicherheitsgründen, denn überall drohen lose Äste und instabile Bäume.

Berliner Bäume sind stille Zeitzeugen

Besonders bitter: Viele der betroffenen Bäume waren nicht nur Teil der Berliner Stadtnatur, sondern auch stille Zeitzeugen. Schulklassen, Jogger, Familien – Generationen von Berlinern verbanden mit diesen Wegen und Wäldern Erinnerungen. Dass ausgerechnet eine so symbolträchtige Lärche fällt, zeigt, wie brutal der Klimawandel mittlerweile zuschlägt – nicht in Statistiken, sondern mitten in unserem Alltag.

Ganz klar: Berlin hat zwei Stürme überlebt – aber nicht unbeschadet. Die „Burgsdorff“-Lärche ist gefallen, ein grünes Stück Geschichte ist weg. Die „Dicke Marie“ aber steht noch – ein Symbol für Hoffnung und Stärke.