Er kommt nächste Woche

Staatsbesuch vor der Wahl: US-Präsident Joe Biden sagt „Goodbye“ in Berlin

Die Planungen für den Staatsbesuch laufen auf Hochtouren, wenn sich Biden in Deutschland verabschiedet. Mit hohen Ehren soll er empfangen werden – und einen Orden gibt es auch noch.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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DTreffen sich kommende Woche in Berlin: US-Präsident Joe Biden und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Das Foto zeigt sie bei einem Treffen im Weißen Haus vor einem Jahr.
DTreffen sich kommende Woche in Berlin: US-Präsident Joe Biden und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Das Foto zeigt sie bei einem Treffen im Weißen Haus vor einem Jahr.Bundesregierung/dpa

Der US-Wahlkampf läuft auf Hochtouren. Und US-Präsident Joe Biden (81) tritt nicht mehr an. Grund für ihn, um in Berlin „Goodbye“ zu sagen. Denn Biden kommt in der nächsten Woche auf Staatsbesuch nach Deutschland.

Geplant ist sein Staatsbesuch vom 10. bis 13. Oktober. Erstmals seit der Wiedervereinigung werde ein US-Präsident mit höchsten protokollarischen Ehren in Deutschland empfangen, teilte das Bundespräsidialamt in Berlin mit. Bei seinem Deutschland-Besuch in der kommenden Woche will US-Präsident Joe Biden auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen.

Obama war der letzte US-Präsident in Berlin

Protokollarisch gesehen liegt der letzte Staatsbesuch eines US-Präsidenten den Angaben zufolge fast 40 Jahre zurück, als Präsident Ronald Reagan 1985 nach Bonn, Bitburg und Bergen-Belsen reiste. Somit gilt Reagans Berlin-Besuch nicht als Staatsbesuch, als dieser 1987 vor dem Brandenburger Tor den damaligen sowjetischen Staatschef Gorbatschow aufforderte, die Mauer niederzureißen und das Brandenburger Tor zu öffnen.

Auch die zahlreichen Besuche von Barack Obama zählen offenbar nicht als Staatsbesuch. Er war der letzte US-Präsident, der nach Berlin kam. Das war 2016, bevor er aus seinem Amt schied. 

US-Präsident Biden holt sich in Berlin einen Orden ab

Zurück zu Biden: Nach seiner Ankunft am späten Donnerstagabend kommender Woche soll der US-Präsident  am Freitagvormittag von Steinmeier mit militärischen Ehren an dessen Amtssitz, dem Schloss Bellevue, begrüßt werden. Danach ist ein Gespräch der beiden vorgesehen.

Mittags will Steinmeier dann ein Staatsbankett zu Ehren Bidens geben und ihm die höchste deutsche Ehrung verleihen, die Sonderstufe des Großkreuzes des Bundesverdienstordens.

„Damit würdigt der Bundespräsident die Verdienste von Präsident Biden um die deutsch-amerikanische Freundschaft und das transatlantische Bündnis, welche Biden über fünf Jahrzehnte maßgeblich geprägt und insbesondere im Angesicht der russischen Aggression gegen die Ukraine gestärkt hat“, teilte das Bundespräsidialamt mit. Biden sei der erste US-Präsident seit George W. Bush, der diese Auszeichnung erhält.

Am Freitagnachmittag soll Biden Kanzler Olaf Scholz (SPD) treffen. Am Sonnabend wollen beide nach Rheinland-Pfalz reisen. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein soll ein Ukraine-Gipfel stattfinden, zu dem Biden lädt. Bei dem Treffen der US-geführte Kontaktgruppe zur Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine wolle Biden die Bemühungen der mehr als 50 Länder koordinieren, die Kiew in ihrem Abwehrkampf unterstützten, hatte das Weiße Haus mitgeteilt.