Lehrerin unter Drogen

Skandal an Berliner Grundschule: Kinder, Koks und keine Konsequenzen

Drogen, Alkohol, Ausfälle: In Berlin-Mitte soll eine Lehrerin jahrelang entgleist sein. Schüler, Kollegen und Zeugen schlugen Alarm – doch passiert ist: nichts.

Author - Berliner KURIER
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Eine Lehrerin soll an einer Berliner Grundschule im Bezirk Mitte seit Jahren Kokain konsumieren – während der Schulzeit (Symbolbild).
Eine Lehrerin soll an einer Berliner Grundschule im Bezirk Mitte seit Jahren Kokain konsumieren – während der Schulzeit (Symbolbild).Rolf Kremming/imago

Berlin, wie kaputt kann man sein? An einer Grundschule in Mitte soll eine Lehrerin völlig außer Kontrolle geraten sein – und das offenbar über Jahre. Der Vorwurf: Drogenkonsum im Dienst, Alkohol in den Pausen, psychische Schikane gegenüber Kollegen – und trotzdem ist die Pädagogin weiter im Klassenzimmer im Einsatz. Ein unfassbarer Skandal mitten in der Hauptstadt!

Koks-Taxi vor dem Schultor, Dealer im Park

Vier aktuelle und ehemalige Mitarbeiter der Schule im Bezirk Mitte bestätigen das dem Tagesspiegel in entsprechenden eidesstattlichen Erklärungen. Sie berichten von einem jahrelangen Martyrium – für sie selbst, aber vor allem für die Kinder.

Eine Zeugin beschreibt, wie die Lehrerin vor dem Unterricht Drogen aus einem sogenannten Koks-Taxi entgegengenommen haben soll – direkt vor dem Schultor. Andere berichten, sie sei in den Pausen regelmäßig zu einem Dealer in einen nahegelegenen Park verschwunden. In Gesprächen soll sie offen mit ihrem Konsum von Kokain und Ecstasy geprahlt haben – und anderen sogar etwas angeboten haben.

Kokain-Konsum: Kinder beschweren sich

Ihr Verhalten? Aggressiv, unberechenbar. Mehrere Aussagen schildern, wie sie mit glasigem Blick und hektischem Zucken aus der Schultoilette kam – offenbar direkt nach dem Konsum. Schüler beklagten sich, dass sie nach Alkohol rieche, schreie und ihre Aufsichtspflicht verletze. Eine Kollegin beschreibt das Gefühl nach Begegnungen mit ihr so: „Ich fühlte mich nach jedem Gespräch körperlich krank.“

In einem Park in der Nähe der Grundschule in Mitte soll sich die Lehrerin mit Drogen versorgt haben.
In einem Park in der Nähe der Grundschule in Mitte soll sich die Lehrerin mit Drogen versorgt haben.Joko/imago

Noch brisanter: Bereits seit fünf Jahren sollen Mitarbeitende versucht haben, die Schulleitung zum Handeln zu bewegen. Auch die Schulaufsicht soll spätestens seit Herbst 2024 über die Vorwürfe Bescheid wissen. Reaktion? Keine. Die Zeugen wurden nie angehört, die Beschwerdeschreiben wurden offenbar sogar der betreffenden Lehrerin weitergeleitet – ohne Schutz der Hinweisgeber. Ein unfassbarer Vorgang.

Koks-Lehrerin immer noch im Dienst

Trotz der massiven Anschuldigungen gibt es bis heute keine Suspendierung, keine dienstrechtlichen Konsequenzen. Die Lehrerin steht weiterhin vor Schulklassen, verantwortet Bildung – und das mit einem Drogenprotokoll, das selbst erfahrene Streetworker schockieren dürfte.

Für Eltern, Kollegen und Kinder bleibt nur Fassungslosigkeit – und die Frage: Warum schaut das System so lange zu?