Die Angst vor dem Terror ist zurück

Sieben Jahre nach dem Anschlag auf Breitscheidplatz: So gedenkt Berlin den Opfern

Am 19. Dezember vor sieben Jahren erschütterte ein islamistischer Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt die Berliner. Auch in diesem Jahr wird der Opfer gedacht. 

Author - Stefanie Hildebrandt
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Zahlreiche Blumen und Kerzen sind an der Gedenkstätte des Anschlags am Breitscheidplatz zu sehen.
Zahlreiche Blumen und Kerzen sind an der Gedenkstätte des Anschlags am Breitscheidplatz zu sehen.Jörg Carstensen/dpa/Archivbild

Der 19. Dezember 2016 hat sich in das Gedächtnis vieler Menschen in Berlin eingebrannt. Es ist so ein Tag, von dem manche noch heute wissen, wo sie sich aufgehalten haben. Wo sie die Nachricht erreichte, dass ein Lkw auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gerast war.  Menschen, die wie heute in der Vorweihnachtszeit auch wieder Glühwein trinken und lachen, wurden in dem Moment der Arglosigkeit getötet. Auch sieben Jahre später herrscht wieder große Sorge.

Gedenken nach Terror auf dem Weihnachtsmarkt

Auch zum siebten Jahrestag des islamistischen Terroranschlags auf dem Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche wird mit einer Gedenkveranstaltung an die Opfer erinnert. Am Abend des 19. Dezember ist ein Gottesdienst in der Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz nahe dem Kurfürstendamm geplant.

Eine Schneise der Verwüstung ist auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin zu sehen, nachdem 2016 ein Attentäter mit einem Lastwagen auf den Platz gerast war. 
Eine Schneise der Verwüstung ist auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin zu sehen, nachdem 2016 ein Attentäter mit einem Lastwagen auf den Platz gerast war. Bernd von Jutrczenka/dpa

Diesen wollen nach Kirchenangaben der evangelische Bischof Christian Stäblein und Pfarrerin Kathrin Oxen gestalten. Anschließend sollen wie in den Vorjahren am Mahnmal auf der Rückseite der Kirche, wo der Anschlag geschah, die Namen der 13 damals gestorbenen Opfer verlesen werden.

Sorge vor Terroranschlägen ist groß

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sieht angesichts des verschärften Nahostkonflikts weiterhin eine hohe abstrakte Terrorgefahr. „Die Polizei ist entsprechend vorbereitet und schützt sichtbar und mit verdeckten Mitteln jüdische und israelische Einrichtungen, aber auch die Weihnachtsmärkte in unserer Stadt“, sagte Spranger. „Wir sind auf unterschiedliche Anschlagsszenarien vorbereitet.“

Zugleich betonte die Innensenatorin: „Es gibt keinen 100-prozentigen Schutz in offenen Gesellschaften wie unserer. Diejenigen, die das behaupten, geben ein Sicherheitsversprechen ab, das sie nicht einlösen können.“ Die Innensenatorin rief jedoch dazu auf, sich nicht einschüchtern zu lassen. „Wenn wir das tun, haben die Terroristen ihr Ziel erreicht.“

Am 19. Dezember 2016 war ein islamistischer Terrorist in einem entführten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt gefahren. Durch die Tat starben insgesamt 13 Menschen, einer von ihnen Jahre später an den Folgen. Etwa 70 Menschen wurden verletzt, manche von ihnen schwer. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde. ■