Dramatischer Hilferuf in Berlin und Brandenburg – diesmal kommt er aus den Baumwipfeln. Die anhaltende Trockenheit macht nicht nur der Natur zu schaffen, sondern bringt auch Eichhörnchen in Lebensgefahr. Immer häufiger finden Helfer völlig entkräftete Tiere am Boden, die aus schwindelerregender Höhe abgestürzt sind – aus purer Wasser-Not.
Tanya Lenn von der Eichhörnchen-Hilfe Berlin/Brandenburg schlägt am Checkpoint-Telefon Alarm. Ihre Botschaft ist erschütternd: Die kleinen Nager kämpfen ums Überleben. „Den Hörnchen geht es schlecht. Sie beginnen auszusterben“, warnt sie eindringlich. Ein Satz, der aufrüttelt – und zum Handeln auffordert.
Die Ursachen für das Drama sind klar: Hitze, Trockenheit, fehlende Wasserquellen. In den ausgedörrten Baumkronen finden die Eichhörnchen kaum noch Flüssigkeit. Sie dehydrieren, verlieren die Orientierung – und stürzen ab. Auf dem Boden liegen sie dann wie leere Hüllen, kraftlos, mit leerem Blick. Manche überleben es nicht.
Hoffnung, die gibt es – und jeder kann dabei helfen. Die Tierschützerin ruft die Bevölkerung auf, kleine Wasserstellen einzurichten: eine flache Schale mit frischem Wasser auf dem Balkon, im Garten oder in Parks kann Leben retten. Dazu ein paar Nüsse, ein Stück Apfel oder Wassermelone – das kann für ein Eichhörnchen den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten, weiß Lenn. Ein Stöckchen oder ein Stein gehört ebenfalls in die Schale. Damit auch die Insekten wieder rauskrabbeln können und nicht ertrinken.
Die Eichhörnchen-Helfer sind im Dauereinsatz
Inzwischen vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein weiteres Tier in Not aufgefunden wird. Die Helfer sind im Dauereinsatz, päppeln die ausgemergelten Eichhörnchen mit viel Geduld wieder auf – doch sie stoßen an ihre Grenzen.

Die Eichhörnchen-Hilfe hofft auf mehr Aufmerksamkeit und Mitgefühl der Menschen. Denn im Stadt-Alltag, in dem man leicht an einem leblosen Tier vorbeigeht, zählt plötzlich jedes hingestellte Schälchen Wasser. Ein kleiner Akt – mit großer Wirkung.
Der Sommer hat noch nicht mal begonnen, und trotzdem ist es schon so trocken. Wenn es so bleibt, könnte das für viele Eichhörnchen das Ende bedeuten. Noch ist Zeit, gegenzusteuern, sagen die Tierschützer – mit offenen Augen, helfenden Händen und einem Schlückchen Wasser. Mehr ist dazu gar nicht nötig.
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