Von Frankfurt (Oder) nach Słubice – nur ein Katzensprung über die Brücke, und schon lockt das Gefühl vom großen Sparen. Kofferraum auf, Einkaufszettel raus, Złoty in der Tasche – so starten viele Brandenburger und Berliner ihr Wochenendeinkauf-Abenteuer im Nachbarland. Doch lohnt sich der Sprung über die Oder 2025 überhaupt noch? Eine neue Untersuchung der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) zeigt: Der große Preisvorteil beim Polen-Einkauf ist Geschichte.
Lebensmittel: Nur noch kleine Unterschiede
Seit der letzten Erhebung 2022 sind die Lebensmittelpreise kräftig gestiegen – in Polen um satte 30 Prozent, in Deutschland um 21 Prozent. Zwar sind Mehl, Milch, Fleisch sowie Obst und Gemüse in Polen meist etwas günstiger, doch Käse und süße Brotaufstriche bekommt man mittlerweile billiger auf deutscher Seite.
 „Bei Lebensmitteln lohnt es sich immer genau auf den Preis zu schauen“, sagt Karolina Wróblewska von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Wer gezielt vergleicht, kann also noch das ein oder andere Schnäppchen finden – aber der große Preisvorteil ist weg.
Drogerieartikel: Polen deutlich teurer
Überraschend deutlich fällt das Ergebnis bei Shampoo, Zahnpasta & Co. aus: Haushalts- und Pflegeprodukte sind in Polen rund 49 Prozent teurer als in Deutschland. Und der Abstand wächst weiter – die Preise stiegen dort seit 2022 um 33 Prozent, während es hierzulande nur 15 Prozent waren. Kurz gesagt: Duschgel besser in Frankfurt (Oder) kaufen – nicht in Słubice. Mittlerweile kaufen Polen lieber in Deutschland ein, wenn es um Waschpulver und Glasreiniger (+ 42 %), Haarspray (+ 43 %) und Wattepads (+ 36 %) geht. Die Polen müssen zu Hause deutlich mehr berappen.
Tanken bleibt Trumpf
Ein klarer Sieger bleibt dagegen die Zapfsäule auf polnischer Seite: Diesel ist rund 20 Prozent günstiger, Superbenzin sogar 22 Prozent. Für viele Autofahrer in der Region Berlin-Brandenburg bleibt also zumindest das Volltanken in Polen attraktiv – auch, wenn der Rest des Einkaufszettels kaum noch Ersparnisse bringt.
Clever shoppen mit Karte und Köpfchen
Wróblewska rät: Wer trotzdem im Nachbarland einkaufen will, sollte Wechselkurs, Produktqualität und Fahrkosten in seine Entscheidung einbeziehen. Besonders lohnend: Mit Kreditkarte direkt in Złoty zahlen, statt in Euro – so ist der Umrechnungskurs meist günstiger.
 Und: Ein Blick lohnt sich nach wie vor bei Produkten, die es in Deutschland gar nicht gibt – etwa Piroggen mit Heidelbeeren oder Kosmetik polnischer Marken.





