In Berlin-Neukölln herrscht Legionellen-Alarm. Genauer gesagt in der High-Deck-Siedlung, wo die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge vor zwei Wochen ein Duschverbot ausgesprochen haben soll. Eine Alternative fürs Waschen – offenbar Fehlanzeige! Die Mieter sind sauer.
Laut dem RBB sollen Anwohner in einer Mitteilung der Howoge vorwerfen, dass man sie von „grundlegenden Hygiene-Möglichkeiten abgeschnitten“ hätte. Demnach habe die Wohnungsgesellschaft am 17. März für die Leo-Slezak-Straße ein Duschverbot verhängt. Seitdem gebe es keine weiteren Informationen für die Mieter, heißt es beim RBB. Zuvor hatte die B.Z. über den Legionellen-Alarm und den Problemen in der Siedlung berichtet.
27 Häuser mit insgesamt um die 300 Wohnungen sollen betroffen sein. Das Duschverbot wurde verhängt, weil akute Gesundheitsgefahr für die Mieter bestehe. Denn mit den Legionellen-Bakterien ist nicht zu spaßen.
Sind Wasseranlagen stark mit Legionellen befallen und atmet man diese etwa beim Duschen ein, können sie zu schweren Lungenentzündungen führen. Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, hohes Fieber: So eine Lungenentzündung kann unbehandelt sogar lebensbedrohlich werden.
Legionellen-Alarm: Über 300 Wohnungen betroffen
Die Howoge habe die Mieter in der Leo-Slezak-Straße darüber informiert, dass eine hohe Legionellen-Belastung gemessen wurde. Die Informationen standen „auf ein paar Seiten“, die an den Glastüren im ersten Stock hingen und angeblich „schwer zu entdecken“ waren, schreibt die B.Z.
Bei Legionellen sind Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr sind besonders gefährdet, etwa Patienten mit Grunderkrankungen wie Diabetes oder chronische Herz- und Lungenerkrankungen. Das Risiko einer Erkrankung oder eines schweren Verlaufs erhöht sich zudem bei Rauchern. Informationen sind daher wichtig, wenn es zu einem Legionellen-Fall kommt.
Laut den Medienberichten habe die Howoge inzwischen eingeräumt, nicht ausreichend die Mieter informiert zu haben. Sie will nun Duschköpfe mit Legionellen-Filter verteilen. ■