Schandfleck in Hellersdorf

Seit zehn Jahren steht das „Haus der Gesundheit“ in Hellersdorf leer

Der Bezirk hat kein Geld und keine Ideen, wie man die Immobilie wieder verwenden kann. Dabei fehlen in MaHe überall Ärzte.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Eine alte Frau mit Rollator vor einem Wohnblock in Marzahn. Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf fehlen Arztpraxen.
Eine alte Frau mit Rollator vor einem Wohnblock in Marzahn. Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf fehlen Arztpraxen.Florian Gärtner/imago

Seit zehn Jahren gehen hier keine Patienten mehr ein und aus. Seit zehn Jahren steht das Haus der Gesundheit in der Hellersdorfer Etkar-André-Straße voller Grafitti leer. Das G  am Schriftzug Haus der Gesundheit ist längst abgefallen. Weil es Mängel am Brandschutz gab, mussten Praxen weichen. Doch warum seitdem nichts passiert ist, versteht Linke-Abgeordneter Kristian Ronneburg nicht. Die Linke im Bezirk fordert nun erste Teilsanierungen, um das Haus der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Seit mehr als einem Jahrzehnt steht das „Haus der Gesundheit“ in Hellersdorf leer und eine Lösung für die künftige Nutzung des Gebäudes ist weiterhin nicht in Sicht. Das Bezirksamt habe in den vergangenen Jahren verschiedene Gespräche mit potenziellen Investoren und Interessenten geführt, die an einer Sanierung und anschließenden Nutzung des Gebäudes interessiert seien, heißt es in der Antwort auf die Anfrage des Linken-Abgeordneten.

Trotz zahlreicher Diskussionen und Gespräche zwischen dem Bezirksamt und externen Akteuren konnte bislang keine Lösung für die Nutzung des Hauses gefunden werden.

CDU Wuhletal
CDU WuhletalDer Bezirk kann die Sanierung des Hauses nicht stemmen.

Hellersdorfer Haus der Gesundheit ohne Prio

Im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf heißt es, es gebe „keine Ideen und angeblich kein Geld“ für eine Wiederbelebung des Hauses. Dabei fehlt es im wachsenden Bezirk allerorten an Arztpraxen. Noch vor wenigen Jahren hatte das Bezirksamt finanzielle Mittel  beantragt, um das Gebäude instand zu setzen und für Verwaltungszwecke und betreutes Wohnen nutzbar zu machen. Vergeblich.  Auch die Idee einer Zwischennutzung durch verschiedene Projekte konnte wegen des fehlenden Brandschutzes nicht umgesetzt werden.

Linke-Abgeordneter Kristian Ronneburg fordert nun, wenigstens in Teilen mit einer Sanierung zu beginnen, „um so ein Zeichen des politischen Willens zu setzen.“ In  seinem Beitrag  auf Instagram heißt es: „Wenn es keine große Lösung gibt, dann muss es eben ,kleine‘ geben. Lasst uns mit einer Teilsanierung anfangen, damit der politische Wille deutlich wird, das Haus wiederzubeleben und für die Öffentlichkeit wiederherzustellen.“

Mitverantwortlich für den erhöhten Bedarf an medizinischer Infrastruktur sieht Die Linke den aktuellen Wohnungsneubau in Hellersdorf. In der Erklärung wird betont, dass das „Haus der Gesundheit“ dringend benötigt werde, um eine ausreichende Versorgung mit Ärzten und Apotheken im Stadtteil zu gewährleisten: „Aufgrund von Wohnungsneubau brauchen wir wieder unser ,Haus der Gesundheit‘, wir brauchen Ärzte und Apotheken für die Hellersdorfer!“