Wegen Behörden-Chaos

Berliner Kultlokal: Schwimmendes Restaurant „Spreearche“ vor dem Aus

Das weltbekannte Kultlokal „Spreearche“ soll die Müggelspree verlassen. Doch das Team wehrt sich. Auch der Bürgermeister des Bezirks schaltet sich ein. 

Teilen
Seit Jahren streitet sich Frank Cotte, der Inhaber der „Spreearche“, mit den Behörden um eine fehlende Genehmigung.
Seit Jahren streitet sich Frank Cotte, der Inhaber der „Spreearche“, mit den Behörden um eine fehlende Genehmigung.Funke Foto Services/imago

Seit 2006 bietet Frank Cotte Berlinerinnen und Berlinern ein einzigartiges Erlebnis: Ein Dinner auf der „Spreearche“, einem Restaurantschiff mitten auf der Spree bei Berlin-Friedrichshagen. Doch so idyllisch das klingt, so turbulent ist die Lage hinter den Kulissen. Seit Jahren kämpft Cotte mit den Behörden um die nötigen Genehmigungen – und jetzt droht das endgültige Aus für das schwimmende Restaurant.

Gerichtlich wurde entschieden: Die „Spreearche“ muss weg. Das berichtet der „Tagesspiegel“ (Bezahlschranke). Doch Cotte und sein Team geben nicht auf, obwohl schon Anfang des Jahres ein Bußgeldbescheid über stolze 25.000 Euro ins Haus flatterte. Eventmanager Fabian Friedrich sieht die Hauptschuld beim Bezirksamt Treptow-Köpenick, das den Betrieb der „Spreearche“ immer wieder blockiert habe – angeblich aus städtebaulichen und landschaftsplanerischen Gründen.

Kultlokal „Spreearche“ soll die Müggelspree verlassen

Der Bezirk spielt den Ball jedoch an den Senat zurück. Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) betont, dass der Senat für die endgültige Entscheidung verantwortlich sei. Dabei habe der Bezirk bereits mehrfach an die Senatsverwaltung appelliert, zuletzt im Oktober 2023.

Das Restaurantschiff „Spreearche“ in Berlin ist weltweit bekannt. Jetzt droht das Aus.
Das Restaurantschiff „Spreearche“ in Berlin ist weltweit bekannt. Jetzt droht das Aus.Pemax/imago

Igel selbst hebt in seinem Schreiben die Bedeutung der „Spreearche“ für Berlin hervor: „Das Schiff hat sich zu einem Highlight für Besucherinnen und Besucher aus Berlin sowie der unmittelbaren und fernen Gegend entwickelt. Die Besucherinnen und Besucher schwärmen von dem Ambiente, aber auch von der Qualität der Veranstaltungen und des Essens. Hier wird ein Hauptstadt-Erlebnis geboten, welches es anderswo nicht gibt“, so der Bezirksbürgermeister.

Trotz zahlreicher Briefe und Appelle bleibt die Zukunft der „Spreearche“ ungewiss. Der Senat zögert und fordert vom Bezirk immer neue Stellungnahmen. Igel zeigt sich ratlos: Zählen die Worte eines Bezirksbürgermeisters denn gar nichts mehr? ■