Sie sind dem Terror entronnen. Mit einigen Umwegen haben die zwölf Mädchen und Jungen einer Jugendgruppe aus Pankow sicher die Berliner Heimat erreicht. Sie waren zu einer Austauschreise in Israel, waren in der Stadt Aschkelon nahe dem Gazastreifen, als am vergangenen Sonnabend die Terrorgruppe Hamas das Land im Nahen Osten mit nie da gewesener Gewalt angriff. Unter anderem in Luftschutzbunkern mussten sie ausharren, bis die Gruppe endlich die Heimreise antreten konnte.
Sicher und unbeschadet sind die Jugendlichen und ihre Betreuer am späten Mittwochabend in Berlin am Flughafen BER eingetroffen. Das teilte Frank Kiepert mit, der Geschäftsführer der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit. Diese ist die Trägerin des Projekts Sportjugendklub Prenzlauer Berg, der die Reise in die israelische Stadt Aschkelon veranstaltet hat.

Eine Sportreise mit Fußball und Judo in Israel, die im Bunker endete

„Pankow meets Ashkelon“: Unter diesem Motto stand die Reise. Ein sportorientierter Jugendaustausch, wie der Veranstalter auf seiner Internetseite mitteilt. Vom 1. bis zum 8. Oktober sollten demnach Jugendliche aus Pankow in die israelische Partnerstadt des Bezirkes fahren, die zwischen 15 und 17 Jahre alt sind und Lust an Sportarten wie Fußball, Judo, Volleyball, Fechten oder Basketball haben.
Doch ihre Reise endete anders als geplant. Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas in Israel wartete die Gruppe mehrere Tage nahe Tel Aviv auf den Rückflug nach Deutschland. Am Dienstag waren die Jugendlichen zunächst nach Athen geflogen. Die Weiterreise erfolgte am Mittwoch über Zürich nach Berlin. Zum Schutz der Jugendlichen und auf Wunsch der Eltern habe man die Informationen zur Rückreise nicht bekannt gegeben, hieß es. Zu den Eltern der Jugendlichen habe laufend Kontakt über eine Chatgruppe bestanden.
Die Teenager im Alter von 15 und 16 Jahren hatten die ersten Stunden nach Beginn des Angriffs im Bunker ausgeharrt. Sie hätten keine verstörenden Szenen gesehen, aber Detonationen gehört, hieß es. Den Jugendlichen, Eltern und pädagogischen Begleitern werde im Nachgang psychologische Betreuung angeboten.
Die Gruppe war zu einem Austausch in die israelische Stadt Aschkelon gereist, die sich nur 13 Kilometer entfernt von der nördlichen Grenze zu Gaza befindet. Aschkelon und den Berliner Bezirk Pankow verbindet seit 1994 eine Städtepartnerschaft.