Schon wieder haben Unbekannte offenbar das Auto von SPD-Politiker Michael Müller ins Visier genommen. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen wurden die Reifen seines Wagens mutwillig beschädigt – diesmal mit einem tiefen Schnitt. Der frühere Regierende Bürgermeister Berlins hat deshalb Anzeige erstattet.
Schon zum zweiten Mal seien seine Autoreifen innerhalb von drei Wochen beschädigt und zerstochen worden, das sei sicher kein Zufall, erklärte Müller gegenüber dem Tagesspiegel.
Den jüngsten Vorfall bemerkte er am Samstag in Berlin-Tempelhof – ein rund zehn Zentimeter langer Schnitt prangte unübersehbar im Reifen. Bereits Ende Januar hatte er eine eingedrehte Schraube im Gummi entdeckt. „Ich habe natürlich Anzeige erstattet“, betonte der Bundestagsabgeordnete im Tagesspiegel.
Er warnt: „Die politischen Zeiten sind angespannt. Ich bin für Dialog, man darf streiten über Themen und Meinungen. Bei gefährlicher Sachbeschädigung hört der Spaß auf.“
Michael Müller hat Anzeige erstattet
Die Berliner Polizei konnte auf Anfrage noch keine Details zu den Vorfällen nennen. Doch fest steht: Die angespannte Stimmung im Bundestagswahlkampf in Berlin entlädt sich immer häufiger in Gewalt.

In den vergangenen Wochen kam es bereits mehrfach zu Angriffen auf Politiker, Wahlkampfhelfer und Parteibüros. Erst am Mittwochmorgen wurden zwei Wahlkampfhelfer der Grünen in Tempelhof attackiert, am Dienstagabend griff ein Unbekannter zwei Mitglieder der Jungen Union in Schöneberg an.
Auch die CDU blieb nicht verschont: Ein Parteibüro in Pankow wurde beschmiert, während die Kreisgeschäftsstelle in Charlottenburg-Wilmersdorf zeitweise von Aktivisten besetzt wurde. Bereits im Januar hatten Übergriffe an Wahlkampfständen für Schlagzeilen gesorgt – in mehreren Fällen kam es sogar zu Körperverletzungen. Die Eskalation gibt Anlass zur Sorge. ■