Staatsanwalt sicher

Schockierender Fall: Sohn schubste seine Mutti (91) in den Tod

Nach einem Streit soll Carsten S. (64) seine Mutter so brutal geschubst haben, dass sie sich das Becken brach. Zwei Wochen später war sie tot.

Author - Berliner KURIER
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Der angeklagte vor Gericht. Nach einem Streit schubste er seine Mutter so brutal, dass sie stürzte, sich das Becken brach. Zwei wochen später starb sie.
Der angeklagte vor Gericht. Nach einem Streit schubste er seine Mutter so brutal, dass sie stürzte, sich das Becken brach. Zwei wochen später starb sie.Fotostand/imago, Pressefoto Wagner

Die alte Dame rief noch die Feuerwehr, berichtete von einem Sturz. Der Sohn soll sie in den Tod geschubst haben. Der Sohn, der seiner Mutter wohl oft Kummer bereitete, nun wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor dem Landgericht in Berlin. Carsten S. (64) ist ein gelernter Rundfunktechniker, arbeitete mal als Löt-Montierer in einem großen Betrieb. Scheidung, Alkohol – zuletzt lebte er in einem Obdachlosenheim.

Nach Streit: Schubste der Sohn seine Mutter in den Tod?

Der Richter am Landgericht Moabit: „Haben Sie Kinder?“ Der Angeklagte: „Insgesamt sollen es wohl sechs sein.“ Der Richter: „Daraus entnehme ich, dass Sie keinen Kontakt haben.“ S. zuckte nur mit den Schultern.

Am 28. März besuchte Carsten S. seine Mutti in Neu-Hohenschönhausen. Er wollte wohl für eine Woche bei ihr übernachten. Es soll zu einem Streit gekommen sein. Da stand Vera S. in der Küche, bereitete gerade Essen zu.

Der Sohn musste sich jetzt vor dem Landgericht Berlin verantworten.
Der Sohn musste sich jetzt vor dem Landgericht Berlin verantworten.Soeren Stache/dpa

Zwei Wochen nach dem Sturz starb die Mutter

Die Staatsanwaltschaft überzeugt: „Er schubste seine Mutter derart zu Boden, dass sie sich eine Fraktur des linken Beckenrings zuzog.“ Sie konnte noch telefonieren, alarmierte die Rettung, wurde in die Parkklinik Weißensee eingeliefert. Doch 16 Tage später starb sie laut Anklage infolge der notwendigen Operation.

Ein Brandmeister (38) als erster Zeuge: „Wir wurden zur Türöffnung gerufen.“ Sie hätten zuerst gerufen. Vera S. habe geantwortet: „Ich kann nicht aufstehen, habe starke Schmerzen.“ Gewaltsam ging es in die Wohnung. Vera S. habe berichtet: „Mein Sohn hat mich geschubst, dann in den Sessel gesetzt.“

Es gab zwischen Mutter und Sohn immer wieder Streit

Während des Feuerwehr-Einsatzes kam auch die Tochter der alten Dame. Der Brandmeister: „Sie sagte, es habe häufiger Streit zwischen Mutter und Sohn gegeben.“ Dann sei auch Carsten S. vor Ort erschienen – „stark alkoholisiert und sehr aggressiv“.

Für Carsten S. klickten am 16. Juni die Handschellen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Äußerlich unbekümmert zeigte er sich zu Prozessbeginn. Der Richter: „Wollen Sie etwas zu den Vorwürfen sagen?“ Der Sohn: „Nö, will ich nicht.“ Vielleicht sagte er zu einem späteren Zeitpunkt etwas. Fortsetzung: 13. November. KE.