Es gibt noch keine Alternative

Schock für viele Berliner: Grill-Verbot in DIESEM beliebten Park!

Am Osterwochenende soll es warm werden – und viele wollen deshalb die Grills aus dem Keller holen. Doch ein beliebter Grillplatz in Köpenick ist jetzt dicht.

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Im Somme wird in den Berliner Parks gern gegrillt - doch in Johannisthal ist das jetzt verboten.
Im Somme wird in den Berliner Parks gern gegrillt - doch in Johannisthal ist das jetzt verboten.Revierfoto/imago

Die Grill-Saison steht vor der Tür – und damit freuen sich auch viele Berliner, dass sie endlich wieder mit der Familie und Freunden schöne Abende unter freiem Himmel verbringen können. Das Problem: Nicht jeder hat einen eigenen Garten, deshalb zieht es viele mit ihren Grills in die Parks und Gärten der Stadt. Doch das hinterlässt Spuren: Immer wieder sorgt etwa Müll, der nach ausschweifenden Abenden liegengelassen wird, für Ärger. Im Südosten der Stadt schiebt man dem Grillen nun einen Riegel vor – auf dem beliebten Grillplatz im Landschaftspark Johannisthal darf jetzt nicht mehr gegrillt werden. Der Grund: Die Schäden waren zu groß.

Grillen im Landschaftspark Johannisthal ist jetzt verboten – DAS ist der Grund

Bereits im November 2023 wurde von der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick beschlossen, dass der Grillplatz zeitnah renaturiert werden soll. Entsprechende Maßnahmen sollen nun umgesetzt werden. „Das Grillen ist daher ab sofort nicht mehr möglich“, heißt es in einer Mitteilung des Bezirksamtes. „Die Suche nach einem alternativen Standort im Bezirk, der sich als Grillplatz besser eignen könnte, läuft aktuell noch.“

Schon seit dem Jahr 2012 darf hier gegrillt werden – allerdings unter der Bedingung, dass die Entwicklung des Platzes genau beobachtet wird. Leider habe die „unsachgemäße Nutzung“ aber in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen heißt es. Das bedeutet: Immer wieder ließen Griller ihre Abfälle liegen, außerdem blieben Grills, Kohle und Asche vor Ort. Brennende Kohle oder Holz wurden sogar direkt auf dem Rasen liegen gelassen. Immer wieder seien auch größere Transporter vorgefahren, um XXL-Grills mit ganzen Tieren – etwa Schafe oder Schweine – zu bringen. Zudem sei der festgelegte Grillplatz ausgeweitet worden.

Der ehemalige Flugplatz Johannisthal ist heute ein schöner Landschaftspark.
Der ehemalige Flugplatz Johannisthal ist heute ein schöner Landschaftspark.Nature Picture Library/imago

Der Landschaftspark Johannisthal sei aber ein Schutzgebiet. „Im Kernbereich liegt das Naturschutzgebiet, das nicht betreten werden darf. Die angrenzenden Flächen sind Landschaftsschutzgebiet“, teilt der Bezirk mit. „Die zunehmende Wohnbebauung und Versiegelung der umgebenden, offenen Flächen erhöht den Nutzungsdruck im Schutzgebiet; einerseits durch immer mehr Besucherinnen und Besucher, andererseits werden die nährstoffarmen, offenen Flächen immer wichtiger für inzwischen seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten, denen immer weniger Lebensraum zur Verfügung steht.“

Für Hobby-Griller soll nun ein alternativer Grillplatz gesucht werden

Schon in den vergangenen Jahren habe der Grillplatz in unterschiedlichen Jahreszeiten zeitweise gesperrt werden müssen, sagt Dr. Claudia Leistner, Bezirksstadträtin und Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung, Straßen, Grünflächen und Umwelt. „Die jährliche Bilanz der Schäden durch unsachgemäße Nutzung ist nicht mehr akzeptabel und zu verantworten. Dem Erhalt der Natur ist im Landschaftsschutzgebiet Johannisthal daher die Priorität einzuräumen. Wir werden weiter nach einem Alternativstandort suchen.“ Wo die Anwohner künftig ihre Grills aufbauen können, ist momentan aber noch unklar.

Auch der SPD-Abgeordnete Lars Düsterhöft freut sich über das Grill-Verbot. „Der ein oder die andere wird sich über diese Nachricht ärgern. Mich aber freut es tatsächlich, denn der Landschaftspark ist ein ausgewiesenes Schutzgebiet“, schreibt er auf Facebook. „Es kommen immer mehr Menschen in den Park, die offenen Flächen werden gleichzeitig immer wichtiger für inzwischen seltene geschützte Tier- und Pflanzenarten, die zu wenig Lebensraum zur Verfügung haben. Es wird nun im Bezirk nach einer alternativen Fläche gesucht, auf der das Grillen erlaubt werden soll. Und die bisherige Grillfläche wird renaturiert.“ ■