Drei Tonnen schwer

Propheten, Bänke und mehr Grün: Das ändert sich am Humboldt-Forum

Außenmöbel in knalligen Farben sorgen außerdem für mehr Sichtbarkeit und Sitzgelegenheiten vor dem Museum.

Teilen
Am Donnerstag sind die Propheten-Statuen für die Kuppel des Humboldt-Forums am Boden aufgestellt worden. Am 19.3. werden sie auf die Kuppel gehievt.
Am Donnerstag sind die Propheten-Statuen für die Kuppel des Humboldt-Forums am Boden aufgestellt worden. Am 19.3. werden sie auf die Kuppel gehievt.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Das Berliner Humboldt-Forum erhält acht weitere Balustradenskulpturen. Im Zuge der letzten Rekonstruktionsarbeiten sollen die Propheten-Figuren am 19. März aufs Dach gehoben und an der Kuppel-Balustrade montiert werden, wie Hans-Dieter Hegner als Vorstand Technik der Stiftung Humboldt-Forum am Donnerstag in Berlin sagte. Zuvor wurden die Figuren am Boden aufgestellt. 

Die Figuren sind über drei Meter hoch. 
Die Figuren sind über drei Meter hoch. Markus Wächter

Neue Attraktion in der Mitte Berlins

Die Sandsteinfiguren sind einschließlich Grundplatte jeweils 3,3 Meter groß, drei Tonnen schwer und haben eine Grundfläche von etwa einem Quadratmeter. Sie ergänzen zwei bereits unter der Kuppel befindliche Propethen-Figuren, Elias und Moses. Bei den neuen Propheten handelt es sich um Jesaja, Hosea, Zephania, Zacharias, Jonas, Daniel, Jeremias und Hesekiel.

Zudem sollen Hegner zufolge Anfang 2025 über den Portalen der wiederaufgebauten historischen Schlossfassade an der Nord- und Südseite jeweils vier Figuren errichtet werden, „im Bild-Programm des Barocks“. Außerdem gehört zum Abschluss der historischen Rekonstruktionsarbeiten die Fertigstellung der Kassettendecke im Durchgang des Portals V in diesem Jahr.

Am Humboldt-Forum wurden die ersten neuen Außen-Sitzmöbel aufgestellt.
Am Humboldt-Forum wurden die ersten neuen Außen-Sitzmöbel aufgestellt.Markus Wächter

Die Anbringung der Kuppelfiguren markiere einen der letzten Schritte der vom Bundestag im Jahr 2002 beschlossenen Teilrekonstruktion des historischen Gebäudes, sagte Generalintendant Hartmut Dorgerloh.

Neue Möbel für das Humboldt-Forum

Und auch im Außenbereich ändert sich im Frühling einiges: recycelbare Outdoormöbel des Modells Viena, die bereits aus dem Museumsquartier Wien bekannt sind, laden zum Entspannen, Lesen oder Treffen mit Freunden ein. Das Umfeld des Humboldt-Forums soll außerdem grüner gestaltet werden. 

Eine Figur wiegt drei Tonnen.  Am 19. März sollen sie auf das Dach des Humboldt-Forums gehievt werden. 
Eine Figur wiegt drei Tonnen. Am 19. März sollen sie auf das Dach des Humboldt-Forums gehievt werden. Markus Wächter

Hartmut Dorgerloh stellte die neuen Sitzmöbel vor, die künftig die Aufenthaltsqualität rund um das Humboldt-Forum, im Schlüterhof und an den Spreeterrassen verbessern sollen. Die „preisgekrönten Sitz-, Liege-, Chill- und Kletterobjekte“ wurden 2002 für das Museumsquartier Wien entworfen. Sie bestehen aus recyceltem Kunststoff in den Farben Rot und Rosa. Die ersten 30, in Wien als „Enzis“ bekannten Stadtmöbel sollen bis Montag aufgestellt werden. Weitere 30 sollen im Laufe des Frühjahrs folgen.

Zukunft des Humboldt-Forums ist grün

Das Humboldt Forum im ehemaligen Berliner Schloss war im Juli 2021 eröffnet worden. Es bietet auf rund 30.000 Quadratmetern und fünf Etagen Ausstellungen, Veranstaltungen, Bildungs- und Vermittlungsangebote. Unter anderem sind die Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst zu sehen.

Dorgerloh kündigte zudem an, dass künftig an der Süd- und Nordfassade mit farbigen Bannern auf Ausstellungen und Veranstaltungen im Humboldt-Forum aufmerksam gemacht werden soll. Weiter ist geplant, den südlichen Vorplatz im Rahmen der „Klimaanpassung“ zu begrünen. Auf dem Dach soll ein Nistplatz für Falken errichtet werden. An der Westseite soll bis 2027 eine Freitreppe zum Kupfergraben entstehen. Eine Baugenehmigung stehe aber noch aus, sagte Hegner. Dorgerloh betonte, er hoffe, dass bis dahin das geplante Einheits- und Freiheitsdenkmal stehe. Die derzeit stillstehende Baustelle für die sogenannte „Einheitswippe“ sei ein Ärgernis. ■