Der Duft nach Glühwein und frisch gebrannten Mandeln zieht über die Weihnachtsmärkte in Berlin – die Hauptstadt startet in die diesjährige Adventszeit und dazu gehört natürlich auch der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, um sich gemeinsam mit Freunden auf Weihnachten einzustimmen. Doch immer sind auch die Bilder der schrecklichen Anschläge auf Weihnachtsmärkte in Berlin und Magdeburg im Gedächtnis. Bei vielen läuft deshalb beim Bummel über den Weihnachtsmarkt auch die Angst mit.
Die Angst der Berliner und Deutschen scheint tatsächlich riesig zu sein: Sorgen vor Anschlägen auf Weihnachtsmärkten beschäftigen rund zwei Drittel (62 Prozent) der Menschen in Deutschland. Auf die Frage: „In der Vergangenheit gab es Anschläge in Berlin und Magdeburg – macht Ihnen das Sorgen in Bezug auf einen Weihnachtsmarktbesuch?“, antworten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov 22 Prozent „ja, sehr“ und weitere 40 Prozent „ja, etwas“. Keine Sorgen in Bezug auf einen Weihnachtsmarkt-Bummel machen sich dagegen nur 35 Prozent der Bundesbürger.
Diese Berliner Weihnachtsmärkte sind schon geöffnet
Trotzdem will eine knappe Mehrheit in diesem Jahr einen Weihnachtmarkt besuchen. 59 Prozent haben ihn zumindest geplant. Nicht hingehen wollen 33 Prozent der Befragten. Allein Berlin lockt mit über 80 Weihnachtsmärkten, die meisten öffnen nach Totensonntag (23. November).
Bereits geöffnet sind die Winterwelt am Potsdamer Platz mit Rodelbahn (geöffnet 11 bis 22 Uhr, Weihnachtsmarkt ab 24.11.), der Weihnachtsrummel „Lichtenberger Winterzeit“ an der Landsberger Allee (Mo bis Do 14 bis 21.30 Uhr, Fr und Sa 14 bis 23 Uhr, So 12 bis 21 Uhr), das Spandauer Winterland auf dem ehemaligen Postgelände (Mo bis Do 14 bis 21 Uhr, Fr und Sa 14 bis 22 Uhr, So 12 bis 21 Uhr) sowie die LGBTQIA-Winterdays am Nollendorfplatz (Mo bis Do 16 bis22 Uhr, Fr bis So 15 bis 22 Uhr).

Hohe Kosten für die Sicherheit
Mit umfangreichen Maßnahmen versuchen Städte und Betreiber, ihre Weihnachtsmärkte so gut es geht zu schützen. Üblich sind etwa Absperrungen an den Zufahrtsstraßen, um Autos oder Lastwagen zu stoppen. Dabei werden schwere Sperrelemente aus Beton oder Metall verwendet, ebenso sind einfache Betonblöcke und Poller an vielen Orten zu sehen. Daneben sorgen Polizeistreifen und Wachdienste für mehr Sicherheit, seit 2024 gilt auf Weihnachtsmärkten in ganz Deutschland auch ein striktes Messerverbot.
Die Sicherheit hat ihren Preis! Mit konkreten Zahlen hält sich die Branche zwar zurück, doch laut Michael Roden, Betreiber des Weihnachtsmarkts am Berliner Breitscheidplatz und Vorsitzender des Berliner Schaustellerverbands, wird bei ihm inzwischen eine sechsstellige Summe für Sicherheit investiert, wie er der Berliner Zeitung sagte.
Nur fast jeder Zweite fühlt sich auf Weihnachtsmarkt sicher
Doch reicht das den Deutschen, um mit ruhigem Gewissen an den Ständen Punsch, Lebkuchen und Glühwein zu genießen? Die Meinung ist gespalten! „Halten Sie die Sicherheitsvorkehrungen auf Weihnachtsmärkten für ausreichend?“ Auf diese Frage antworten 41 Prozent der befragten Bundesbürger mit Ja, aber 37 Prozent mit Nein, die übrigen Befragten haben dazu keine Meinung.

Zu sehr haben sich die Bilder der verheerenden Anschläge auf Weihnachtsmärkte eingebrannt: Im Jahr 2016 hatte ein islamistischer Terrorist einen Lastwagen entführt und war damit in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gecrasht. Dabei starben 13 Menschen, mehr als 70 weitere wurden verletzt. Im Dezember 2024 raste ein Mann mit einem Mietwagen über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Sechs Menschen starben, darunter ein neunjähriges Kind, mehr als 300 weitere Personen wurden verletzt.



