Diese Tat schockierte ganz Deutschland: Bei dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt steuerte Taleb al-Abdulmohsen am Abend des 20. Dezember 2024 einen Pkw in die Menschenmenge. 338 Menschen wurden verletzt, sechs getötet. Das jüngste Todesopfer war der neunjährige Sohn von Marco G. – der Vater verfolgt den laufenden Gerichtsprozess gegen den Attentäter. Beim Anblick von Taleb al-Abdulmohsen wird er emotional.
Attentäter von Magdeburg vor Gericht: Betroffener vor Ort
Vor fast einem Jahr erlebte Marco G. den wohl schlimmsten Tag seines Lebens: Beim Attentat auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat der Vater aus Bayern seinen neunjährigen Sohn André verloren. Auch sein älterer Sohn Jason wurde verletzt, hat aber zum Glück überlebt.
Marco G. ist nun nach Magdeburg gereist, um den Strafprozess gegen Taleb al-Abdulmohsen zu verfolgen. „Ich will ihm zuhören“, erklärte er gegenüber Bild. „Ich will in seine Augen blicken, wenn er erzählt, warum er uns unseren Sonnenschein genommen hat.“
Doch als der Angeklagte im Gerichtssaal in Magdeburg das Wort bekam, folgte keine Entschuldigung oder Erklärung für seine schreckliche Tat. Stattdessen trug Taleb al-Abdulmohsen wohl selbst verfasste Gedichte vor und sprach von seiner Jugend in Saudi-Arabien.

„Narzisstisches Monster“: Vater eines Opfers über den Attentäter
Das war natürlich nicht das, was Marco G. hören wollte: „Diesem narzisstischen Monster zuzuhören, ist unerträglich. Er redet die ganze Zeit über sich. Was er den Opfern, den Familien der Hinterbliebenen angetan hat, blendet er völlig aus.“ Der Vater habe auf Antworten gehofft – „auf etwas, an dem ich mich in meiner Trauer um André festhalten kann“.
Für den Prozess gegen den Weihnachtsmarkt-Attentäter wurden insgesamt 45 Verhandlungstage angesetzt, er wird bis ins Jahr 2026 hinein andauern. Marco G. wird nicht jeden Tag dabei sein, immerhin hat er noch eine Familie in Bayern, die ihn braucht.
Aber für die Urteilsverkündung werde er die Fahrt nach Magdeburg noch einmal auf sich nehmen: „Dann aber nicht, um den Angeklagten zu sehen, sondern um zu hören, dass er nie wieder freikommt.“

„Ich werde nie wieder unbeschwert einen Weihnachtsmarkt besuchen“
Das Trauma, das Marco G. durch den Tod seines Sohnes davongetragen hat, sitzt tief: „Ich werde nie wieder unbeschwert einen Weihnachtsmarkt besuchen“, betont er gegenüber Bild.


