Jedes Jahr herrschen in der Silvesternacht in Berlin unfassbare Zustände – und jedes Jahr riskieren die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr rund um den Jahreswechsel ihre Gesundheit, um andere zu schützen, um zu helfen, um die Situation zumindest etwas unter Kontrolle zu bringen. In diesem Jahr erlitt ein junger Polizist einen besonders schweren Schicksalsschlag: Ein 31 Jahre alter Polizeioberkommissar wurde bei der Detonation von Pyrotechnik am 2. Januar so schwer verletzt, dass er das Augenlicht seines rechten Auges verlor. Jetzt werden Spenden für den jungen Mann und seine Familie gesammelt.
Am 2. Januar explodierte aus dem Gelände des Polizeiabschnitts 12 ein Feuerwerkskörper
Der Vorfall ereignete sich am 2. Januar gegen 20.20 Uhr. Der Polizist und eine Kollegin absolvierten einen Kontrollgang über das Gelände des Polizeiabschnitts 12 in Wittenau, als ein pyrotechnischer Gegenstand am Zaun des Grundstücks detonierte. Während die Polizeimeisterin (29), die dabei war, wegen eines Knalltraumas behandelt werden musste, endete es für den 31-Jährigen wesentlich dramatischer.
Er kam in ein Krankenhaus, musste Notoperiert werden, erblindete aber auf dem rechten Auge. Was genau dazu führte: unklar. Von der Polizei hieß es: „Die Umsetzung des pyrotechnischen Gegenstandes könnte durch unsachgemäße Handhabung des dabei schwer verletzten Polizeibeamten mit der Pyrotechnik selbst ausgelöst worden sein. Zum tagesaktuellen Ermittlungsstand lässt sich ein anderer Geschehensablauf derzeit nicht erklären.“

Im Netz wurde jetzt eine Spendenkampagne für den jungen Polizisten namens Benny ins Leben gerufen. „Benny ist mit Herz und Seele Polizeibeamter auf dem Polizeiabschnitt 12 in Berlin Reinickendorf. In Folge eines Unfalls, der sich im Rahmen seines Dienstes zutrug, erlitt Benny schwerste Gesichtsverletzungen durch die Detonation eines pyrotechnischen Erzeugnisses, die trotz einer 6-stündigen Notoperation und weiterer chirurgischer Eingriffe den Verlust seines Augenlichtes auf dem rechten Auge nach sich zogen“, heißt es dort.
Für die Familie von Benny (31) werden jetzt Spenden gesammelt
Der 31-Jährige habe vor seiner Polizeilaufbahn BWL studiert. „Er hat aufgrund seines unermüdlichen Engagements zusätzlich in seiner Freizeit die Offizierslaufbahn als Reservist bei der Bundeswehr absolviert und war als Polizeibeamter – nicht zuletzt aufgrund seiner Kompetenz, seiner Teamfähigkeit und seines respektvollen Umgangs – stets ein Vorbild für Kollegenschaft und Freunde.“ Aktuell liege der junge Polizist noch im Krankenhaus, habe mit den Folgen des Unfalls zu kämpfen.
Der Vorfall habe nicht nur Auswirkungen auf seine berufliche Perspektive, sondern auch auf „viele seiner privaten Hoffnungen und Träume für die Zukunft“. Stärke bekomme er von seiner Partnerin und seiner kleinen Tochter, die gerade ein Jahr alt ist. Mit der Spendenaktion – bisher sind schon mehr als 32.000 Euro zusammengekommen, mehr als 1000 Menschen haben gespendet – soll die kleine Familie unterstützt werden. Denn es sei nicht absehbar, welche Veränderungen und Bedarfe auf sie zukommen werden, heißt es. ■