Freude und Trauer

Party am Bebelplatz: Hunderte Berliner feiern Freilassung der Geiseln

Die Nachricht, dass die Geiseln aus der Haft der Hamas freigelassen wurden, bewegte auch Berlin. Hunderte Menschen feierten auf dem Bebelplatz.

Author - Berliner KURIER
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Rabbiner Yehuda Teichtal, Vorsitzender des Chabad-Bildungszentrums, tanzt und singt auf der Bühne. Etliche Menschen feierten am Bebelplatz die Freilassung der Geiseln aus der Hamas-Haft.
Rabbiner Yehuda Teichtal, Vorsitzender des Chabad-Bildungszentrums, tanzt und singt auf der Bühne. Etliche Menschen feierten am Bebelplatz die Freilassung der Geiseln aus der Hamas-Haft.Annette Riedl/dpa

Mehrere Hundert Menschen haben auf dem Berliner Bebelplatz neben der Staatsoper die Freilassung der israelischen Geiseln gefeiert. Zu der Kundgebung mit dem Titel „Coming Home“ versammelten nach Angaben der Polizei am späten Nachmittag etwa 500 Menschen. Viele trugen ein Symbol der Solidarität mit den von der islamistischen Terrororganisation Hamas entführten Menschen.

Freilassung der israelischen Geiseln: Rabbiner Yehuda Teichtal tanzt auf dem Bebelplatz

Eine Sängerin trat auf einer Bühne auf, der bekannte Berliner Rabbiner Yehuda Teichtal tanzte. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, und der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, würdigten in kurzen Reden die Rückkehr der Geiseln.

Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, spricht auf der Kundgebung unter dem Motto Coming Home zur Freilassung der Geiseln der Hamas auf dem Bebelplatz.
Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, spricht auf der Kundgebung unter dem Motto Coming Home zur Freilassung der Geiseln der Hamas auf dem Bebelplatz.Annette Riedl/dpa

Noch größer feierte man in Tel Aviv: Nach der Freilassung der 20 überlebenden Hamas-Geiseln kamen Tausende Menschen auf dem sogenannten Platz der Geiseln zusammen. Viele von ihnen stimmten Gesänge an, tanzten und fielen sich überglücklich in die Arme, wie Reporter beobachteten. Unterdessen feierten Menschen in Ramallah im Westjordanland die Freilassung dutzender palästinensischer Gefangener aus israelischer Haft.

Freilassung der Geiseln gefeiert, doch unter die Freude mischt sich auch Trauer

Bei der Versammlung in Tel Aviv mischte sich die Freude allerdings auch mit Trauer: „Wir haben auf diesen Moment gewartet, aber es bleibt die Trauer für diejenigen, die nicht zurückkehren“, sagte der 54-jährige Lehrer Ronny Edry der Nachrichtenagentur AFP. Trotzdem sei es ein „schöner Tag, auf den wir seit zwei Jahren gewartet haben“, betonte er. auch die sterblichen Überreste mehrerer toter Geiseln wurden am Abend an das Deutsche Rote Kreuz übergeben.

Nach einer schlaflosen Nacht waren in Tel Aviv viele Menschen bereits im Morgengrauen zum Platz der Geiseln geströmt, um gemeinsam auf die Freilassung der letzten Hamas-Geiseln zu warten. Die Übergabe der 20 noch lebenden Geiseln ans Rote Kreuz und ihre langersehnte Ankunft in Israel wurden dann per Großleinwand übertragen. Einige der versammelten Menschen in Tel Aviv trugen Schilder mit Porträts der Geiseln, andere schwenkten israelische Flaggen.