Verbot droht

Pankow schießt scharf gegen höllisch scharfe Chips

Das Bezirksamt will die superscharfen „Hot Chip Challenge“-Chips verbieten lassen. Symptome wie Übelkeit und Erbrechen drohen, trotzdem machen viele Kids beim Scharf-Wettessen mit.

Author - Stefanie Hildebrandt
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In Deutschland wurde der Verkauf der scharfen Chips zwar gestoppt. Aber es sind noch immer Packungen im Umlauf.
In Deutschland wurde der Verkauf der scharfen Chips zwar gestoppt. Aber es sind noch immer Packungen im Umlauf.Doreen Garud/dpa

Sind diese Chips zu scharf für den Verkauf? Das Bezirksamt Pankow hat angekündigt, ein Verbot des Produkts „Hot Chip Challenge“ überprüfen zu wollen. Bei „Hot Chip Challenge“ handelt es sich um extrem scharfe Chips, die einzeln in einer sargähnlichen Verpackung verkauft werden. Das Produkt ist vor allem durch Mutproben in den sozialen Medien bekannt und wurde nun untersucht. Wie das Bezirksamt mitteilte, kamen die Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass das Produkt „gesundheitsschädlich“ ist.

Werbung auf Social-Media-Kanälen

Seit Wochen schon erregt die „Hot Chip Challenge“ Aufmerksamkeit, besonders über Social Media bei Kindern und Jugendlichen: Hier wird der Verzehr eines Tortilla-Chips aus Mais, der stark mit Capsaicin/Chili gewürzt ist, gefilmt – um zu belegen, dass man sich getraut hat, das superscharfe Teil zu essen. Und auch, um andere herauszufordern. Das Problem: Im Zusammenhang mit der „Hot Chip Challenge“ wurden deutschlandweit Fälle von gesundheitlichen Beeinträchtigungen bekannt!

Das Pankower Bezirksamt kritisiert, dass die Werbung gezielt Jugendliche anspreche, die eine besonders sensible Verbrauchergruppe darstellen. Das Produkt werde massiv in den sozialen Medien beworben und der Gewinn eines Smartphones werde ausgelobt.

Besonders Kinder reagieren heftig auf zu viel Schärfe.
Besonders Kinder reagieren heftig auf zu viel Schärfe.imago/moodboard

„Daher bereitet die Lebensmittelüberwachung des Bezirksamtes Pankow ein Verbot des Inverkehrbringens dieser Produkte im Rahmen einer Allgemeinverfügung vor“, heißt es in einer Mitteilung. „Die Regelungen des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches sehen für das Inverkehrbringen gesundheitsschädlicher Lebensmittel eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren, mindestens aber eine Geldstrafe vor.“ Die Berliner Verbraucherzentrale forderte bereits im November, die Chips zu verbieten.

Auch wenn der Hersteller der Chips den Verkauf nach Deutschland gestoppt hat, befinden sich die Produkte nach wie vor in den Ladenregalen. „Ich appelliere daher an die Eltern, ihre Kinder für die Gefahren, die beim Verzehr der Hot Chips bestehen, zu sensibilisieren“, erklärt die Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum, Manuela Anders-Granitzki. „Gerade Kinder reagieren besonders empfindlich auf scharfe Chili-Produkte und es kam im Rahmen dieser „Hot Chip Challenge“ bereits zu Notarzteinsätzen und Krankenhausaufenthalten. Auch hier gilt wieder einmal: Leichtsinn hat nichts mit Mut zu tun“, so die Stadträtin weiter.