Demos und Sperrungen

Newsblog zum 1. Mai in Berlin: Mai-Demo ohne Zwischenfälle beendet

Der 1. Mai in Berlin: Feste, Demos, Polizeieinsätze – in diesem Newsblog erfahren Sie alle aktuellen Entwicklungen.

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Teilnehmer der "Revolutionären 1. Mai-Demonstration" zünden Pyrotechnik. Die Demo, zu der Linke und Linksextreme Gruppen aufriefen, lief durch Kreuzberg und Neukölln und zurück.
Teilnehmer der "Revolutionären 1. Mai-Demonstration" zünden Pyrotechnik. Die Demo, zu der Linke und Linksextreme Gruppen aufriefen, lief durch Kreuzberg und Neukölln und zurück.Sebastian Gollnow/dpa

Es war wieder einiges los in Berlin am 1. Mai. Alle Entwicklungen rund um die Ereignisse können Sie hier im Liveblog des Berliner KURIERS nachlesen.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Revolutionäre 1. Mai Demo zieht ohne Zwischenfälle von Kreuzberg nach Neukölln und zurück.
  • In Neukölln wurde am Nachmittag ein Steine-Lager entdeckt.
  • 6200 Polizisten sind im Einsatz, 2400 kommen aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei.

+++ 1. Mai +++

21:35 Uhr: Polizei meldet Ende der Veranstaltung und zieht erstes Fazit

Laut der Polizei ist die Veranstaltung nach der Demo am Südstern in Kreuzberg beendet. Es gab es vereinzelte Freiheitsbeschränkungen für Teilnehmer und nach dem aktuellen Stand wurde ein Polizist leicht verletzt. Entgegen vieler Befürchtungen sind rund zwei Dutzend Demonstrationen am 1. Mai in Berlin mit zehntausenden Menschen friedlich verlaufen.

20.40 Uhr: Revolutionäre Mai-Demo hat Endpunkt erreicht – keine Gewaltausbrüche

Nach rund zwei Stunden hat die Revolutionäre 1. Mai-Demonstration in Berlin ihren Endpunkt am Südstern in Kreuzberg erreicht. Hier laufen noch Rede- und Musikbeiträge bis 22 Uhr, erklärte die Polizei auf X. Der Protestzug linker und linksautonomer Gruppen endete am Mittwochabend ohne die befürchteten Zwischenfälle oder Gewaltausbrüche im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg.

20.25 Uhr: Revolutionäre Mai-Demo erreicht Neuköllner Sonnenallee

Die Revolutionäre 1. Mai-Demonstration in Berlin ist aus Sicht der Polizei bislang weitestgehend friedlich verlaufen. Es gebe - anders als in den Vorjahren - „keinen besonderen schwarzen Block“, sagte Polizeisprecherin Anja Dierschke am Mittwochabend in der RBB-Abendschau. Einige Teilnehmer seien aber vermummt. Dierschke sprach von einer „besonderen Emotionalisierung“ in Verbindung mit dem Nahost-Konflikt. Dieser sei ein prägendes Thema der diesjährigen Demonstration linker und linksradikaler Gruppen.

Der Demonstrationszug setzte unterdessen seinen Weg zur Sonnenallee fort und erreichte diese gegen 19.45 Uhr und passierte sie ohne größere Probleme. Befürchtete Konfrontationen mit der Polizei blieben aus. Rund eineinhalb Stunden nach dem Start am Südstern in Kreuzberg hatte der Protestzug Neukölln durchquert und war auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt. Ein großes Polizeiaufgebot begleitete die Demonstration linker und linksradikaler Gruppen, sah aber zunächst keinen Anlass, einzuschreiten.

19.20 Uhr: Revolutionäre Mai-Demo - Bengalos auf dem Dach eines Gebäudes gezündet

Mehrere Blöcke mit Menschen, die sich mit schwarzen oder roten Tüchern vermummt haben, haben die sogenannte Revolutionäre 1. Mai-Demonstration in Berlin angeführt. Teilnehmer riefen teils aggressive Anti-Polizei-Sprechchöre. Die Polizei hielt sich zunächst zurück. Auf X sprach sie von rund 11.600 Teilnehmern, weitere würde dazukommen. Sie hatte mit mehr als 10.000 gerechnet. Die Veranstalter sprachen auf der Onlineplattform X von 25.000 bis 30.000 Teilnehmern.  Zu der Demo hatten Linke und linksradikale Gruppen aufgerufen. Dabei waren viele Palästina-Fahnen und Anti-Israel-Plakate zu sehen. Unter anderem war darauf zu lesen „Keine Waffen für Israel“ oder „Free Palestine“. Menschen skandierten „Free Palestine“ oder „Free Gaza“. Auf dem Dach eines Gebäudes auf dem Weg zum Hermannplatz zündeten Menschen Bengalos. Die Demo kam ohne größere Störungen voran.

18.50 Uhr: Revolutionäre Mai-Demo hat jetzt rund 5000 Teilnehmer - starker Zustrom

Rund 5000 Menschen haben sich nach Polizeiangaben zum Start der sogenannten Revolutionären 1. Mai-Demonstration in Berlin versammelt. Der Zustrom am Südstern im Stadtteil Kreuzberg sei noch groß, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwochabend kurz vor dem Start des Protestzuges. Erfahrungsgemäß kämen auf der Strecke immer noch viele Menschen hinzu. „Wir sind schon unglaublich viele!“, hieß es von den Veranstaltern bei der Onlineplattform X.

Die Polizei erwartete mehr als 10.000 Teilnehmer und rechnete mit aggressiven Demonstranten sowie Angriffen mit Flaschen- und Steinwürfen. Die Demo sollte bis in den späten Mittwochabend von Kreuzberg nach Neukölln und wieder zurück führen.

18.03 Uhr: Bekennerschreiben zu Brandanschlag auf Amazon-Transporter aufgetaucht

Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf Transporter von Amazon in Berlin ist am Mittwoch ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Ein Polizeisprecher bestätigte auf Anfrage, dass ein solches Schreiben bekannt sei. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ berichtet. Über den Inhalt äußerte sich die Polizei nicht. Offiziell teilte sie nur mit, da eine politische Tatmotivation nicht ausgeschlossen sei, habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

17.45 Uhr: Hunderte Demonstranten sammelt sich am Südstern

Kurz vor Beginn des linken und linksradikalen Demonstrationszuges am Abend des 1. Mai haben sich in Kreuzberg Hunderte Menschen versammelt. Viele Palästina-Fahnen waren am Startpunkt der Demonstration am Südstern zu sehen. Andere Demonstranten trugen Palästina-Tücher. Redner sprachen bei einer Kundgebung zu Beginn der Versammlung von „offener Feindschaft zu diesem System“.

Zahlreiche Mannschaftswagen, der Polizei standen in der Umgebung, die Polizei war mit Kommunikationsteams vertreten. Der Protestzug sollte gegen 18.00 Uhr starten, nach Neukölln ziehen und unter anderem über die Sonnenallee führen. Nach Einschätzung der Polizei ist die Strecke mit Blick auf den Gaza-Krieg gewählt worden, um einen möglichst großen Zulauf von propalästinensischen Demonstranten zu erhalten.

Sie erwartete mehr als 10.000 Teilnehmer und rechnete mit aggressiven Demonstranten sowie Angriffen mit Flaschen- und Steinwürfen. In früheren Jahren kam es bei der Demonstration zu Gewaltausbrüchen durch linksautonome Randalierer.

17.07 Uhr: Regierender Bürgermeister warnt Straftäter: „Das dulden wir in unserer Stadt nicht“

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) verteidigte am Mittwoch den Polizeieinsatz zum 1. Mai in der Hauptstadt. „Wir müssen die schützen, die uns schützen“, betonte der CDU-Politiker. Wegner kündigte ein konsequentes Einschreiten bei Gewalt an. „Das, was rechtlich erlaubt ist, wird auch eingesetzt, um Straftaten zu unterbinden“, so der Regierungschef. „Straftäter, die Steine werfen und Polizeikräfte oder Feuerwehrleute angreifen, werden es mit uns zu tun bekommen. Das dulden wir in unserer Stadt nicht.“

Die Kosten eines solchen Einsatzes ärgerten ihn sehr, erklärte er. Den Berliner Steuerzahlern entstünden Kosten, weil „einige Krawallmacher an so einem Tag ausrasten wollen und Menschen angreifen wollen“, sagte Wegner. „Wenn ich höre, dass es hier Steinlager gibt auf Dächern dieser Stadt, dann sind das keine Kavaliersdelikte. Das sind Taten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, Menschen schwer zu verletzen - oder noch mehr.“

17 Uhr: Kreuzberg feiert trotz Myfest-Absage

In Kreuzberg ist das lange übliche Straßenfest Myfest auch in diesem Jahr abgesagt worden. Dennoch feierten Zehntausende am Nachmittag des 1. Mai auf den Straßen und Plätzen. Mit Fahrrädern, zu Fuß und mit U-Bahn strömten vor allem junge Leute ab mittags Richtung Skalitzer Straße, Oranienstraße und Görlitzer Park. Viele Kneipen, Bars und Späti verkauften Getränke und Essen, zum Teil wurde auch Musik gemacht. An vielen Stellen herrschte Partystimmung.

16.15 Uhr: DGB-Demo beendet, Revolutionäre 1. Mai Demonstration beginnt am Abend

Die Polizei meldet auf X, früher Twitter, dass die Demo des DGB um 16 Uhr beendet wurde. Eine Gruppe, die pro-palästinensische Parolen gerufen hatte, wurde von der Polizei „angesprochen“. Zur Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds unter dem Motto „Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“ kamen nach Angaben der Polizei 14.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Mitte. Zum Vergleich: Dem satirischen Aufruf zur „Razzia im Villenviertel“ folgten mindestens 4000 Menschen nach Grunewald. Für den Abend hielten sich indes Tausende Polizisten für mögliche Störungen bei der linksradikalen „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ in Neukölln bereit. Nach Hinweisen von Anwohnern entdeckte die Polizei nachmittags Steindepots, wie sie auf der Plattform X mitteilte.

16.01 Uhr: Raven gegen den Görli-Zaun

Noch eine Party-Demo: Bei „Free Görli – Rave against the Zaun“ haben sich im Görlitzer Park rund 300 Leute versammelt. Bis auf eine geistig verwirrte Frau, die die ganze Zeit den Rednern das Mikrofon aus der Hand reißen möchte, ist es laut Berliner Zeitung sehr friedlich.

15.40 Uhr: Demo fordert: „Reiche Eltern für alle“

Die Demozug in Grunewald ist gegen 15:30 Uhr Richtung S-Bahnhof gestartet. Die Polizei schätzt die Zahl der Teilnehmer auf 4000 – mehr als erwartet. Auf der Satire-Demo sind Transparente wie „Reiche Eltern für alle“, „Klimaschutz heißt Eat the Rich“ oder „Grunewald will umverteilen“ zu sehen.

Mehr Party als Demo:  Die „MyGruni“-Demo zieht momentan Richtung S-Bahnhof Grunewald.
Mehr Party als Demo: Die „MyGruni“-Demo zieht momentan Richtung S-Bahnhof Grunewald.Andreas Friedrichs/imago

15.33 Uhr: Erste Demos verlaufen friedlich

Berlins Innensenatorin Iris Spranger hat die Vorbereitung der Polizei auf die Demonstrationen zum 1. Mai gelobt. „Die Sicherheit unserer Stadt hat oberste Priorität“, erklärt die SPD-Politikerin auf der Plattform X. Die Polizei werde konsequent gegen Straftäterinnen und Straftäter vorgehen, kündigt sie an. Die Polizei begleitet am Mittwoch mit 5600 Kräften 19 Versammlungen. Unterstützt werde man von 2400 Polizisten aus mehreren anderen Bundesländern, teilt das Präsidium mit.

Erste Demonstrationen verliefen nach Angaben der Polizei zunächst ohne größere Zwischenfälle. Ein Zug des Deutschen Gewerkschaftsbunds in Mitte sei allerdings angehalten worden, weil dort wiederholt propalästinensische Sprechchöre gerufen und Transparente gezeigt worden seien, meldete die Polizei auf X (KURIER berichtete).

15. 21 Uhr: Am Südstern sammeln sich Teilnehmer der „Revolutionären 1. Mai Demonstration“

Die Teilnehmer der „Revolutionären 1. Mai Demonstration“ sammeln sich ab 16 Uhr am Südstern in Kreuzberg. Ab 18 Uhr zieht der Protestzug über Hasenheide, Hermannplatz, Karl-Marx-Straße, Fuldastraße, Sonnenallee, Hermannplatz und Hasenheide zurück zum Südstern.

15.10 Uhr: Mai-Party in Grunewald

Die „MyGruni“-Veranstaltung ist mehr Party als Demo. rbb-Reporter berichten von Festivalstimmung, gleich beginnt der Zug durchs Villenviertel Richtung S-Bahnhof Grunewald. Die Polizei meldet: „Im Grunewald haben sich rund 4000 Menschen versammelt. Die Stimmung ist entspannt, Musik wird gespielt.“

14.20 Uhr: Polizei sucht mit Hubschrauber nach Steinedepots

Die Berliner Polizei twittert auf X: „Aufgrund mehrerer Hinweise von Anwohnern fliegt unser Hubschrauber derzeit die Demonstrationsstrecken in der City ab und hält Ausschau nach weiteren eventuellen Steindepots u.ä.“

14.00 Uhr: Anwohner in Neukölln melden Depots für Steinewerfer

Die Polizei meldet auf X, dass mehrere Anwohner Hinweise auf angelegte Steindepots sowie Dachziegel nebst einer bereitgelegten Palästina-Fahne in der Pannierstraße in Neukölln gemeldet haben.

13.47 Uhr: Plantschen statt demonstrieren

Aber nicht jeder will am 1. Mai und bei diesem Wetter demonstrieren. Was für ein Wetterchen zum 1. Mai: Sonnenschein und ein makellos blauer Himmel haben am Mittwoch viele Menschen in Berlin und Brandenburg ins Freie gelockt. Bis mittags waren es 25 Grad, der Deutsche Wetterdienst hatte sogar bis zu 29 Grad vorhergesagt und damit fast sommerliche Temperaturen. So konnte auch die Badesaison richtig losgehen, ob nun am Grunewaldsee oder im Freibad. Neben den bereits geöffneten Sommerbädern am Olympiastadion und in Kreuzberg luden auch das Strandbad Wannsee und das Sommerbad am Insulaner zum Schwimmen ein.

13.30 Uhr: Auf DGB-Demo sind Marx, Engels und Lenin dabei

In der DGB-Demo zeigen Teilnehmer die Bilder der einstigen kommunistischen Führer Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin.
In der DGB-Demo zeigen Teilnehmer die Bilder der einstigen kommunistischen Führer Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin.John Macdougall/AFP

Bei der Demo der Gewerkschaften wird offenbar auch schon für den revolutionären Aufzug geprobt, der am Abend durch Kreuzberg und Neukölln ziehen soll. Im DGB-Aufzug sind Gruppen zu finden, die revolutionäre Parolen auf Transparenten und Bilder von Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin zeigen - ein wenig wie einst bei Mai-Demonstrationen in der DDR. 

Der DGB feierte den Tag der Arbeit nach eigenen Angaben mit Hunderten Kundgebungen und Veranstaltungen auf Straßen und Plätzen in Deutschland. In Hamburg folgten dem DGB-Aufruf rund 7000 Menschen. Zu Beginn des Zuges in Berlin durch die Mitte der Hauptstadt schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf 7500.

13.00 Uhr: Demo am Roten Rathaus

Die DGB-Demonstration hat das Rote Rathaus erreicht, wo nun die Kundgebung startet. Danach findet dort um 13 Uhr ein Maifest gefeiert. 

12.45 Uhr: Satire-Demo startet in Grunewald

In wenigen Minuten startet die „MyGruni“-Demo unter dem satirischen Motto: „Razzia im Grunewald – Kapitalverbrechen aufklären“. Ab 13 Uhr vom Johannaplatz über die Bismarckallee, den Wildpfad, die Griegstraße, die Königsallee und die Fontanestraße bis zum Bahnhof Grunewald. Bereits seit 11.30 Uhr laufen zwei Fahrrad-Demos als Zubringer (ab Behaimstraße und Max-Schmeling-Halle). Die Polizei erwartet mindestens 2000 Teilnehmer.

12.30 Uhr: Israelfeindliche Rufe bei DGB-Demo

Der DGB-Zug stoppt kurz an der Einbiegung Andreasstraße. Wie Benjamin Jendro, Sprecher der Polizeigewerkschaft, berichtet, haben einige Demonstranten israelfeindliche Sprechchöre angestimmt. Auf der Demo der Gewerkschaften in #Mitte wurden wiederholt propalästinensische Sprechchöre gerufen & Transparente gezeigt. Die Polizei meldet, dass die Kollegen die Demo daher angehalten  und diese Gruppe angesprochen haben.„ Die Personengruppe hat die Transparente eingerollt und die Sprechchöre werden nicht mehr skandiert. Die eingesetzten Ordner sorgen für einen ordnungsgemäßen Ablauf.“

12.28 Uhr: DGB demonstriert für „Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“

Tausende Menschen sind am 1. Mai bei der Berliner Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) für „Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit“ auf die Straße gegangen. Unter diesem Motto hatte der DGB in diesem Jahr für die traditionellen Kundgebungen zum Tag der Arbeit mobilisiert. Zu Beginn des Zugs durch die Mitte der Hauptstadt schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf 7500. Zum Abschluss war eine Kundgebung vor dem Roten Rathaus geplant.

Der Gewerkschaftsbund erinnert in diesem Jahr vor allem an die Folgen der hohen Teuerungsraten der vergangenen beiden Jahre. „Die Menschen spüren noch immer die tiefen Löcher, die die Inflation in ihre Geldbörse gebrannt hat“, erklärte die DGB-Landesvorsitzende Katja Karger vorab. „Und sind nicht mehr bereit, das hinzunehmen.“ Das hätten die Tarifkämpfe des vergangenen Jahres gezeigt, und das werde sich fortsetzen. Als wichtiges Ziel gab sie aus, in mehr Unternehmen Tarifverträge durchzusetzen. Derzeit sei dies in Brandenburg nur in jedem fünften Unternehmen der Fall, in Berlin nur in jedem zehnten.

9.25 Uhr: Oranienstraße für Autos gesperrt

In der Zeit von 10 bis 24 Uhr sind die Oranienstraße und Mariannenstraße in Kreuzberg im Bereich Rio-Reiser-Platz für den Kfz-Verkehr voll gesperrt. Am Mariannenplatz steht eine große Bühne.

Hier sehen Sie die Sperrungen rings um die Oranienstraße.
Hier sehen Sie die Sperrungen rings um die Oranienstraße.Verkehrsinformationszentrale

9.18 Uhr: Der Demo-Überblick: Hier ist die Stadt überall dicht

Neben der DGB-Demo gibt es weitere Demonstrationen mit mehreren hundert Teilnehmern:  Mariannenplatz und Rio-Reiser-Platz (Kreuzberg), Kottbusser Tor (Kreuzberg), Treptower Hafen (Alt-Treptow), Kranoldplatz (Lichterfelde), S-Bahnhof Grunewald (Grunewald) und Keithstraße (Schöneberg).

9.13 Uhr: Mitte dicht, DGB-Demo startet um 9.30 Uhr

Die DGB-Großdemo mit ca. 15.000 Teilnehmern zieht von 9.30 bis 12.30 Uhr von der Straße der Pariser Kommune in über die Karl-Marx-Allee, Grunerstraße und Spandauer Straße bis zum Berliner Rathaus. Dort finden bis 19 Uhr eine Kundgebung und ein Maifest statt.

9.07 Uhr: 16 Amazon-Transporter brennen in der Nacht

Eine Polizeisprecherin bestätigt den Brand von 16 Amazon-Transportfahrzeugen auf einem Gewerbeparkplatz des Unternehmens in Berlin-Wittenau. Ein Zusammenhang zum 1. Mai konnte zunächst nicht festgestellt werden.

In der Thyssenstraße in Wittenau brannten mindestens 16 Transporter der Firma Amazon. Die Feuerwehr war stundenlang mit den Löscharbeiten beschäftigt. Zuvor wurden auf dem Gelände von Zeugen mehrere vermummte Täter gesehen.

Nach ersten Erkenntnissen muss von Brandstiftung ausgegangen werden. Ob ein Zusammenhang zum 1. Mai besteht, ist Gegenstand der Ermittlungen eines Fachkommissariats. 

Der Amazon-Parkplatz in Wittenau: die Feuerwehr bei den Löscharbeiten
Der Amazon-Parkplatz in Wittenau: die Feuerwehr bei den LöscharbeitenMorris Pudwell

9.02 Uhr: Farbeier und vier Festnahmen

Die Demonstrationen in der Nacht zum 1. Mai in Berlin sind Polizeiangaben zufolge „überwiegend störungsfrei“ verlaufen. Bei den fünf Versammlungen in der Hauptstadt in der sogenannten Walpurgisnacht seien insgesamt 3100 Polizeikräfte im Einsatz gewesen, sagt eine Sprecherin der Polizei Berlin. Demnach hat es vier Festnahmen vor Ort gegeben, vereinzelt seien „Farbeier“ geworfen und Pyrotechnik gezündet worden. Die Polizei Berlin meldete auch einzelne Angriffe auf Einsatzkräfte – bis Mitternacht habe es jedoch keine verletzten Polizisten gegeben. Unter anderem fand im Stadtteil Friedrichshain eine queerfeministische Demonstration statt.

8.23 Uhr: Berliner Innenstadt für Autofahrer zum Stau-Slalom

Die Berliner Verkehrsinformationszentrale warnt: „Aufgrund zahlreicher Demonstrationen, Kundgebungen und Veranstaltungen kommt es am heutigen 01. Mai zu umfangreichen Verkehrseinschränkungen im gesamten Stadtgebiet. Insbesondere in der Innenstadt sind erhebliche Verkehrseinschränkungen zu erwarten. Bitte S+U Bahnen nutzen!“

7.40 Uhr: 5500 Polizisten im Einsatz

Die Sicherheitsbehörden in Berlin sind vorbereitet: Allein ist die Polizei mit mehr als 5500 Beamten im Einsatz, darunter auch Kräfte aus anderen Bundesländern und der Bundespolizei. Neben starken Polizeikräften stehen Räumfahrzeuge, Wasserwerfer, ein Polizei-Hubschrauber und Lichtmasten zum Ausleuchten der Straßen vor allem in Kreuzberg und Neukölln bereit. Vor allem in Kreuzberg gab es seit 1987 immer wieder Krawalle von Linksautonomen. In den vergangenen Jahren ging die Gewalt jedoch deutlich zurück.

7.20 Uhr: Gewerkschaftsdemo zum Roten Rathaus

Der Mittwoch beginnt mit den traditionellen Demonstrationszügen der Gewerkschaften am Vormittag durch die Innenstadt zum Roten Rathaus. Am Mittag starten Kundgebungen in Kreuzberg, unter anderem von der Partei Die Linke. Am Nachmittag wollen linke Gruppen mit satirischen Aktionen und Demonstrationen durch den Villen-Stadtteil Grunewald ziehen. Dazu werden etwa 2000 Teilnehmer erwartet.

Mehr als 20 Demonstrationen sind nach Stand Mittwochmorgen angemeldet. Die größte davon ist die jährliche linke und linksradikale „Revolutionäre 1. Mai Demonstration“ ab 18 Uhr. Nach Einschätzung der Polizei ist die Strecke mit Blick auf den Gaza-Krieg gezielt gewählt worden, um einen möglichst großen Zulauf propalästinensischer Demonstranten zu erhalten. Bereitgehalten werden auch Einheiten mit Räumfahrzeugen, Wasserwerfer, ein Polizei-Hubschrauber und Lichtmasten zum Ausleuchten der Straßen vor allem in Kreuzberg und Neukölln.

+++ Dienstag, 30. April +++

Feministische Frauendemo vorzeitig beendet

Nachdem der Zug sich erst mit deutlicher Verspätung am Boxhagener Platz in Bewegung gesetzt hatte wurde die Demonstration von den Veranstaltern bereits nach etwa einer halben Stunde für beendet erklärt. Der Schwarze Block verschwand samt Bannern. Zunächst standen am späten Abend vom Frankfurter Tor bis zur Grünberger Straße noch sehr viele Menschen auf der Warschauer Straße, tanzten und sangen „Take back the night“, wie dpa-Reporter berichteten. Gegen Mitternacht hatte sich die Menge jedoch aufgelöst.

Insgesamt hätten etwa 2800 Menschen teilgenommen. Die Auflösung sei dann sehr schnell verkündet worden, sagte Polizeisprecherin Anja Dierschke. Es habe Pyrotechnik und Eierwürfe gegeben. Vier Menschen seien nach vorläufigen Zahlen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz vorübergehend in Gewahrsam gekommen, um ihre Identitäten festzustellen. Auch im vergangenen Jahr hätten die Veranstalter die Demo frühzeitig beendet, sagte sie.

Polizei will am 1. Mai auch über Whatsapp informieren

Zu den zahlreichen Demonstrationen am 1. Mai weitet die Berliner Polizei ihre Internet-Informationskanäle aus. Zusätzlich sollen am Mittwoch auch Informationen zum Geschehen über den Messengerdienst Whatsapp veröffentlicht werden. Das kündigte die Polizei kurz vor dem Feiertag an.

Erste Demos starten bereits am Abend

Die ersten Demos starten bereits am Dienstagabend. Schon Tradition hat eine linke Demonstration ab 18 Uhr, die durch den Wedding zieht.

Ab 20 Uhr ist eine Frauendemonstration mit dem Titel „Take back the night – Queer-feministische Demonstration“ geplant. Es geht von Friedrichshain nach Kreuzberg.

Die Polizei rechnet mit aggressivem Verhalten, so wie im vergangenen Jahr. Erwartet werden bis zu 3000 Teilnehmer. 

2000 bis 3000 Polizisten sind in der Walpurgisnacht im Einsatz.

Im Blick hat die Polizei auch den Mauerpark. Wenn das Wetter stimmt, wird es dort wohl ziemlich voll werden. ■