Der große Umbau am Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin wird abgespeckt – und zwar kräftig. Am Herzstück, dem geplanten Fußballstadion für 20.000 Fans, rüttelt der Senat zwar nicht. Dafür müssen andere Vorhaben Federn lassen: Die Multifunktionshalle schrumpft, und das inklusive Begegnungszentrum fliegt komplett aus den Plänen.
Die neuen Pläne haben es in sich. Die Geschäftsräume für Behindertensport-Verbände, Alba Berlin, den SV Empor und die Sportparkverwaltung sind vorerst gestrichen. Offiziell heißt es, dass man sich die Errichtung des Baus zumindest mittelfristig spare, schreibt der Tagesspiegel.
Für die betroffenen Organisationen ist das aber ein herber Rückschlag – ein Inklusionssportpark ohne Platz für ihre Arbeit wirkt widersprüchlich. Immerhin bleibt der Sportbetrieb für Menschen mit Behinderung gesichert. Sie sollen weiterhin in den beiden Hallen der neuen Multifunktionshalle trainieren können.
Doch auch hier wird gekürzt: Eine der beiden Hallen fällt kleiner aus. Statt wie geplant 2500 Besucher fasst sie künftig nur noch 1500. Schul- und Jugendsport sind davon nicht betroffen, doch für Profiteams wie die Frauen von Alba Berlin könnte das künftig eng werden – große Spiele mit vielen Zuschauern lassen sich dort kaum austragen.
Jahnsportpark: Für die Alba-Frauen wird es künftig eng
Das Begegnungszentrum könnte theoretisch irgendwann wiederkommen, doch klar ist: Für die Vereine des Behindertensports und Alba Berlin gibt es keine neuen Büroräume. Der SV Empor und die Verwaltung des Sportparks sollen anderweitig untergebracht werden.

Als mögliche Notlösung denkt der Senat über einen kleinen modularen Holzbau an der Cantianstraße nach – ein typisches Berliner Provisorium.
Unterm Strich erfüllt der Senat damit die Forderung des Berliner Abgeordnetenhauses, die Kosten des Projekts unter 300 Millionen Euro zu drücken. Den Preis zahlen vor allem die Behindertensport-Organisationen, die nun ohne feste Anlaufstelle dastehen. (km)