Normalerweise lief es in der Vergangenheit andersrum: Zugstrecken, die sich nicht rentierten, weil es zu wenige Fahrgäste gab, wurden von der Deutschen Bahn eingestellt. Diesmal aber ist es umgekehrt: In Brandenburg dürfen viele Pendler bald nicht mehr mitfahren, weil es zu viele Passagiere gab. Jedenfalls die mit Deutschlandticket bleiben außen vor. Was sich bei der Deutschen Bahn zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember ändert.
Eine Änderung trifft besonders Berufspendler schwer: Auf den Intercity-Verbindungen Berlin–Doberlug-Kirchhain–Elsterwerda und Potsdam–Cottbus sowie der ICE-Strecke zwischen Berlin und Prenzlau erkennt die Deutsche Bahn das Deutschlandticket nicht mehr an. Fahrgäste müssen entweder ein Extra-Ticket lösen oder sich eine neue Verkehrsverbindung suchen.
Die Dresdner Bahn geht ab 14. Dezember ans Netz
Grund: Laut Deutscher Bahn sind die Züge ständig überfüllt. Seitdem auf diesen Abschnitten auch das Deutschlandticket anerkannt wurde, seien deutlich mehr Fahrgäste mit dem Fernverkehr gefahren als absehbar. Die Kooperation könne nur fortgesetzt werden, wenn der VBB (Berlin/Brandenburg) sich stärker an den Kosten beteilige.
Mehr Züge Richtung Ostsee: Zum Fahrplanwechsel setzt die Deutsche Bahn einen zusätzlichen ICE zwischen Berlin und Stralsund ein. Damit rollen künftig fünf Züge täglich von der Ostsee über Pasewalk und Eberswalde in die Hauptstadt.
Doch es gibt auch eine Kehrseite: Die ICE halten künftig nicht mehr in Angermünde und Bernau. Fahrgäste dort müssen auf die parallelen Regionalverbindungen ausweichen – die Bahn verweist auf ein weiterhin dichtes Nahverkehrsnetz.
Comeback der Dresdner Bahn: Es geht schneller nach Dresden. Nach dem Bau von zwei neuen, elektrifizierten Fernbahngleisen (östlich der bestehenden S-Bahn-Trasse in Berlin) wird die traditionsreiche Dresdner Bahn wieder zu einer Hauptachse für den Fernverkehr. Künftig fahren hier nicht nur Züge zwischen Berlin und Dresden, sondern auch internationale Verbindungen nach Prag, Wien und Budapest.
Ab dem 14. Dezember rollen Züge über Berlin-Südkreuz, Marienfelde und Lichtenrade hinaus über die Brandenburger Landesgrenze nach Mahlow und Blankenfelde.
Schnell zum BER: Mit dem abgeschlossenen Ausbau der Dresdner Bahn verkürzt sich für viele Berliner auch die Fahrt zum Flughafen BER. Die Flughafenexpresslinie (FEX) fährt künftig alle 15 Minuten. Vom Berliner Hauptbahnhof dauert die Fahrt zum BER nur noch 23 Minuten, ab Potsdamer Platz sind es 19 Minuten, von Südkreuz sogar nur 14 Minuten.

Mehr Züge nach München: Ab dem Fahrplanwechsel rollen drei zusätzliche Sprinter täglich zwischen der Hauptstadt und München. Damit gibt es erstmals stündlich eine besonders schnelle Direktverbindung mit einer Fahrzeit von unter vier Stunden. Wichtig: Die neuen Sprinter starten und enden ausschließlich in Berlin und nicht wie bisher in Hamburg.
Deutsche Bahn: Schneller nach Stuttgart, langsamer nach NRW
Sprinter-Verbindung nach Stuttgart: Auch zwischen Berlin und Stuttgart soll es einen neuen Sprinter-ICE geben, der morgens von Stuttgart losfährt und am Nachmittag von Berlin aus wieder zurück. Die Fahrzeit soll dabei unter fünf Stunden betragen und damit eine Stunde weniger als bisher.


