Was war das für ein Krach?

Rätselhafte Explosion im Südwesten Berlins –das steckt dahinter!

Am Mittwochabend hörten viele Berliner im Südwesten der Stadt eine laute Explosion, konnten sie aber nicht zuordnen. Jetzt wurde das Mysterium aufgeklärt!

Author - Sharone Treskow
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Der Eingangsbereich des Sprengplatzes im Grunewald. Hier kam es zu einer kontrollierten Sprengung von illegaler Pyrotechnik, die die Berliner Polizei bei einer Razzia beschlagnahmt hatte.
Der Eingangsbereich des Sprengplatzes im Grunewald. Hier kam es zu einer kontrollierten Sprengung von illegaler Pyrotechnik, die die Berliner Polizei bei einer Razzia beschlagnahmt hatte.Britta Pedersen/dpa

Es war ein Riesenkrach, der etliche Berliner vom Sofa hat hochschrecken lassen: Um kurz vor 18 Uhr am Mittwoch war im Südwesten der Hauptstadt eine große Explosion zu hören und zu spüren – Anwohner im Bereich Schlachtensee, Nikolassee und Dahlem sprachen sogar von bebenden Wänden und klirrenden Scheiben. Die Erschütterung muss wirklich erheblich gewesen sein. Was ist hier passiert?

Kontrollierte Sprengung von illegalem Feuerwerk war schuld!

Mehrere Medien berichteten über den Vorfall, zunächst noch ohne Antwort auf die drängende Frage: „Was war das für ein fürchterlicher Krach?“ Im Netz wurde über Übungen auf dem Sprengplatz Grunewald spekuliert. Dann lieferte die Polizei auf der Kurznachrichtenplattform X schließlich die Antwort!

Symbolbild: In Berlin wurden bei einer Razzia unter anderem 800 Kilogramm illegales Feuerwerk beschlagnahmt.
Symbolbild: In Berlin wurden bei einer Razzia unter anderem 800 Kilogramm illegales Feuerwerk beschlagnahmt.Christoph Soeder/dpa

Am Dienstag waren bei einer Großrazzia in Charlottenburg, Wedding, Reinickendorf und Pankow unter anderem 800 Kilogramm illegale Pyrotechnik entdeckt worden. Nach Angaben eines Sprechers seien diese „nicht handhabungs- und lagerungsfähig“ gewesen und wurden gegen 18 Uhr auf dem Sprengplatz Grunewald zur Explosion gebracht.

Die kontrollierte Sprengung der riesigen Menge an Böllern und Co. führte offensichtlich zu der deutlich hörbaren und auch spürbaren Detonation, die den Südwesten Berlins aufgeschreckt hatte. Somit hatten die Spekulanten im Internet, was den Ort der Explosion angeht, tatsächlich recht!

Polizei fand 1,2 Tonnen Sprengstoff

Der Fund der Berliner Polizei im Rahmen der Razzia war atemberaubend: „Im Zuge der Durchsuchungen stellten die Einsatzkräfte über 800 Kilogramm erlaubnispflichtige Pyrotechnik, Datenträger und Mobiltelefone sowie weitere 350 Kilogramm verschiedene Komponenten zur Herstellung illegaler und hochgefährlicher Sprengkörper sicher“, wie die Polizei mitteilte. Es handelte sich insgesamt also um rund 1,2 Tonnen Sprengstoff.

Hinter der gigantischen Menge Sprengstoff sollen zwei 24- und 25-jährige Tatverdächtige aus Berlin sowie ein 25-jähriger Tatverdächtiger aus Bernau stecken. Der Verdacht: Sie sollen die illegalen Feuerwerkskörper gelagert haben, um sie zu verkaufen – und wollten offenbar sogar selbst Sprengkörper herstellen.