Jetzt passiert das, was viele Berliner befürchtet haben. Der Abriss des Sport- und Erholungszentrums (SEZ) an der Landsberger Allee hat begonnen. Der erste Bagger greift auf dem Außengelände bereits das einstige DDR-Spaßbad an!
Die Geräusche, die hinter einem Bauzaun hervordringen, klingen wie schwere Maschinengewehrsalven. Doch hier herrscht kein Krieg, hier wütet ein Pressluftbagger auf dem Gelände. Passiert ist das am Mittwochnachmittag. Es gibt erste Fotos, die zeigen, wie das Baugerät vor dem SEZ-Gebäude vor einem Schuttberg steht.
„Vermutlich wird das Außenbecken abgerissen“, sagt ein Mitglied der Bürgerinitiative „SEZ für alle“ dem KURIER. Vom Abend gibt es dann Fotos, die zeigen, dass ein Drittel des Außenbeckens, in dem einst die Berliner fröhlich planschten, verschwunden ist.

„Offenbar will man so Fakten schaffen“, sagt das Mitglied der Bürgerinitiative. Mit „man“ ist Bausenator Christian Gaebler (SPD) gemeint, der mit aller Macht das DDR-Spaßbad abreißen und dafür auf dem SEZ-Gelände bis zu 500 Wohnungen bauen lassen will. Für Abriss und Wohnungsbau ist die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) verantwortlich.
Ohne Ankündigung: Abriss-Bagger am SEZ legen los
Warum jetzt Fakten geschaffen werden? Mittlerweile ist der Zuspruch zum Erhalt beziehungsweise Teilerhalt in allen Parteien im Abgeordnetenhaus groß. Auch Vertreter der Senats-Parteien SPD und CDU sprachen sich öffentlich zumindest für einen Teilerhalt des DDR-Baus aus.

Laut Abriss-Fahrplan sollte von der WBM zum Jahresende eine finale Machbarkeitsstudie zu dem „Neubaugebiet“ auf dem SEZ-Areal vorgelegt werden. Vorplanungen und Ausschreibungen für die Arbeiten sollen bis Ende 2026 laufen. Für die sogenannte Baufeldfreimachung würde man ein Jahr benötigen.
Erst 2026/2027 sollte eigentlich der SEZ-Abriss beginnen. Denn der Baubeginn für die Wohnungen, Schule und Geschäftsgebäude – so steht es in einem Senats-Dokument – ist für 2028 geplant. 2031 könnten die Neubauten fertig sein.




