Millionen-Bauwerk

Neue Superbrücke schon mit Graffiti besprüht, bevor sie eröffnet wurde!

Alu-Brücke für Fußgänger und Radfahrer sollte eigentlich ein Vorzeigeobjekt werden. Aber die ersten Nutzer waren Schmierfinken.

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Die 74 Meter lange neue Superbrücke in Berlin-Adlershof.
Die 74 Meter lange neue Superbrücke in Berlin-Adlershof.WISTA.Plan / René Legrand

Noch bevor die Hilde-Archenhold-Brücke zwischen den S-Bahnhöfen Berlin-Adlershof und Berlin-Johannisthal offiziell freigegeben ist, haben Vandalen die nagelneue Konstruktion schon in Beschlag genommen.

Das frisch errichtete Bauwerk, das elf Millionen Euro gekostet hat und als erste Brücke Berlins vollständig aus Aluminium besteht, wurde bereits mit zahlreichen Graffiti versehen, schreibt die „Berliner Morgenpost“ (Bezahlschranke). Scheinbar ließen sich die ersten „Künstler“ nicht davon abhalten, die Baustellenzäune zu umgehen und das teure Bauwerk zu „verzieren“.

Am 18. November soll die knapp 74 Meter lange Brücke endlich offiziell eröffnet werden – nur ist sie schon jetzt übersät mit wilden Farbspuren und Tags.

An dem Tag werden Bausenator Christian Gaebler (SPD), Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) und der Bürgermeister von Treptow-Köpenick, Oliver Igel, vor Ort sein, um das Brückenprojekt feierlich zu würdigen. Doch was sie erwartet, ist kein unberührtes Vorzeigeprojekt.

Neue Superbrücke ist knapp 74 Meter lang

Offenbar fanden die ersten Neugierigen in den letzten Tagen immer wieder Lücken im Bauzaun, um sich Zutritt zu verschaffen. Die Senatsverkehrsverwaltung zeigte sich irriert und betonte, dass die Absperrungen regelmäßig erneuert würden, um unbefugtes Betreten zu verhindern. Doch bislang scheint das vergeblich.

Der Einhub des Überbaus der Superbrücke erfolgte im Januar.
Der Einhub des Überbaus der Superbrücke erfolgte im Januar.WISTA.Plan/René Legrand

Die Brücke, die im Januar unter großem Aufwand eingesetzt wurde, soll nicht nur Adlershof und Johannisthal besser verbinden, sondern mit ihrer Konstruktion aus Aluminium auch ein langlebiges, wartungsarmes Vorbild für zukünftige Bauprojekte sein. Aluminium statt Stahl, um die Instandhaltungskosten zu senken – doch jetzt müssen die Behörden erst einmal gegen den Graffiti-Ansturm vorgehen.

Die Fuß- und Radwegverbindung ist Bestandteil des Bebauungsplanes 9-60 für eine Teilfläche des ehemaligen Rangierbahnhofes Schöneweide („Gleislinse“), heißt es auf der Senatsseite. „Sie sichert zudem den Adlershofern eine attraktivere Anbindung an das ,Aktive Zentrum Dörpfeldstraße‘ als bisher und trägt zur Schulwegverbesserung bei.“ ■